Technische Hilfsmittel im Fußball

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siggi

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Aber das ist doch ein interessanter Punkt:
Was, wenn die Technik einmal versagt? Solche Situationen werden vorkommen - wenn auch seltener als momentan.

Also beim Eishockey ist es dann so (im Regelfall), dass gegen die Heimmannschaft entschieden wird, da diese dafür sorgen muss, dass die Technik zu Hause auch funktioniert.


Das größte Problem an der Einführung solcher Techniken für mich ist, dass dann sicher auch für andere Entscheidungen als Tor/Nicht-Tor Wege gesucht bzw. gefordert werden, um dem Schiedsrichter die Entscheidung abzunehmen.

Also seit ich zum Eishockey gehe, mein ich, dass es schon den Videobeweis gibt. Dieser ist allerdings nur dafür da, um nachzusehen, ob der Puck über der Linie war, und ob es Torraumabseits war oder nicht. Es gibt eigentlich keine Forderungen, den Videobeweis auszuweiten.
Das könnte natürlich beim Fußball schon anders sein, da es dort einfach bei viel mehr Spielen Videomaterial gibt.
 

Pyron_5

Wolfgang Petri Imitat
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was wir brauchen ist der videobeweis. man muss noch darüber nachdenken in welcher form und wie es umgesetzt werden soll.

die torkamera bzw chip im ball sind sicher sinnvoll und können auch eingesetzt werden, sind jedoch nicht das hauptproblem.

sowas wie vorgestern kommt alle paar 100 oder mehr spiele mal vor. aber das was wirklich im fußball spiele und ergebnisse verzerrt, sind nicht bzw falsch gegebene abseitsentscheidungen oder fouls im bzw außerhalb vom strafraum.

das ist viel entscheidender. natürlich ist die umsetzung ungemein komplex, aber hier sollte man ansetzen.

der fall ramos/manzukic zeigt doch wieder, dass wir hier in einer sackgasse stecken, wenn der torrichter 2 m davor steht und trotzdem kein foul sieht.

denke aber man wird sich jetz iwie zur tortechnologie durchringen und das wars dann. bringen wird es aber wie gesagt sehr sehr wenig, weil hier der schuh nicht drückt!
 

Baerb_l

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Ich bin klar gegen den Videobeweis aber pro Chip im Ball.
Mit Videobeweis lässt sich zwar mehr abdecken, aber 1. lassen sich viele Szenen auch in der Zeitlupe nicht 100%-tig auflösen und 2. wird dadurch der Spielfluss viel zu sehr gestört. In jedem Spiel gibt es X Szenen, wo man nach der Zeitlupe anders entscheiden könnte - wo soll hier die Grenze gesetzt werden?
Der Chip im Ball bringt dagegen "nur" ja-nein Entscheidung, die aber elementar ist. Schließlich ist Fußball ein Ergebnissport und Tor/Nicht-Tor entscheidet heute über sehr viel Geld.
 

Baerb_l

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Für mich käme der Videobeweis auch ausschließlich bei strittigen Tor-Entscheidungen in Frage, für sonst gar nichts.

Dann könnte man gleich den Chip im Ball nehmen, da die Technik (nach allem, was ich gehört habe) sicherer ist und es keine Spielunterbrechung bedarf.

Ich erinnere mich gerade an das Spiel FCN-BVB in der letzten Saison. Da hatte Nürnberg rel. zu Beginn eine sehr gute Chance, wo der Ball auf/hinter der Linie von Dortmund rausgeköpft wurde. Das konnte mit Fernsehbildern nicht 100% aufgelöst werden...
 

Guadalajarena

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Videobeweise schließen ja eine neuere Technik (wie auch im oben verlinkten Video zu sehen) nicht aus. Natürlich dürfte sich ein Videobeweis nicht auf die schon heute zur Verfügung stehenden Bilder alleine stützten, da müssten spezielle Kameras eingesetzt werden.
Ich persönlich finde, dass die letzte Entscheidung nach wie vor einem Menschen überlassen werden sollte und nicht einem Gerät.
Zudem ist es einfach transparenter, nach strittigen Situationen die jeweiligen Bilder verfügbar zu haben, auf sich ein Schiedsrichter/sonstiger Offizieller berief, als er die Entscheidung fällte.
"War kein Tor weil der Chip das so sagt" finde ich kaum besser als "war kein Tor weil ich das so sage".
Stell Dir einfach vor, Du hättest nen Chip im Ball, der bei einer strittigen Situation sagt, dass es sich nicht um ein Tor handelte, es aber in den zur Verfügung stehenden Bildern eher nach einem regulären Tor aussieht. Es gäbe die gleichen Diskussionen wie heute.
 

gfc

Schönwetter Camping-Prophet
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Ich bin klar gegen den Videobeweis aber pro Chip im Ball.
Mit Videobeweis lässt sich zwar mehr abdecken, aber 1. lassen sich viele Szenen auch in der Zeitlupe nicht 100%-tig auflösen und 2. wird dadurch der Spielfluss viel zu sehr gestört. In jedem Spiel gibt es X Szenen, wo man nach der Zeitlupe anders entscheiden könnte - wo soll hier die Grenze gesetzt werden?
Der Chip im Ball bringt dagegen "nur" ja-nein Entscheidung, die aber elementar ist. Schließlich ist Fußball ein Ergebnissport und Tor/Nicht-Tor entscheidet heute über sehr viel Geld.

Man kanns ja wie im Tennis lösen: Pro Halbzeit hat eine Manschaft 1 Challenge zum Einlösen. Das stört den Spielfluss nicht mehr wie eine Auswechslung. Und ausserdem würd das System an sich bereits viele Fouls und Schwalben verhinden, da man ja eher Karten riskiert.

Und wegen der Genauigkeit: ich meinte im Tennis ist man mittlerweile bei einer genauigkeit von 0,1mm angelangt. Und da ist der Ball schneller und kleiner als im Fussball!
 

Shakesnake

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Ich versteh nicht warum man sich so vor technik fürchtet.

selbst wann man mal eine entscheidung per Video nicht 100% richtig entschieden wird, ist es schon eine sinnvolle verbesserung. Denn dann ist die fehlerquote Mensch : Video eben nur noch 10:1
Das der Spielfluß so entscheidend beeinflußt wird ist doch auch nur Angst vor veränderung ,
der Trainer gibt an wenn er einen Videobeweis will und das darf er 5 mal pro Spiel und fertig. Jedes Faul verzögert länger !
Und andere Sportarten machen es vor das es kein Problem darstellt!

Es wird immer vom mordernen Fußball in sachen spielweise geredet (halt ich für schwachsinn) aber die Spielkontrolle ist immernoch fast wie vor 100 Jahren :wallb:
 

Baerb_l

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Stell Dir einfach vor, Du hättest nen Chip im Ball, der bei einer strittigen Situation sagt, dass es sich nicht um ein Tor handelte, es aber in den zur Verfügung stehenden Bildern eher nach einem regulären Tor aussieht. Es gäbe die gleichen Diskussionen wie heute.

Das glaube ich nicht, eben weil die Technik eine ja/nein Entscheidung ist und die Bilder eben evtl. nur "so aussehen als ob".
Egal wo in unserem Leben Technik eingesetzt wird - sobald etwas "in Serie" läuft wird vorausgesetzt, dass die Technik auch korrekt funktioniert und dann verlässt sich der Mensch auch darauf.
Im Supermarkt vertraue ich auch dem Barcode-Scanner und kontrolliere nicht nochmal alle Codes optisch ;)
Und nach allem, was ich über die beiden Techniken weiß, bringt ein Chip im Ball einfach eine höhere Genauigkeit und eine schnellere Entscheidung mit sich.
Dass beim Videobeweis die letzte Entscheidung beim Menschen liegt und beim Chip im Ball nicht ist sicherlich richtig. Aber gerade deswegen bin ich für den Chip im Ball. Ist der Ball klar hinter der Linie, der Schiri sieht es aber erst in der Wiederholung, dann ist das auch ok. Wenn aber - wie du oben schreibst - es auch im Video nur "so aussieht als ob" der Ball drin ist, dann liegt die Entscheidung wieder in der persönlichen Einschätzung des Schiedsrichters und wir haben die gleichen Probleme wie jetzt auch.
D.h.: Meiner Meinung nach hat der Videobeweis 2 Nachteile gegenüber dem Chip. Er bringt nicht die Genauigkeit der Chiptechnik mit sich und die Entscheidung kann erst nach Spielunterbrechung fallen (hier kommt auch die Frage auf: soll bei kritischen Situationen sofort unterbrochen werden? Was z.B. schnelle Konter unterbindet? Oder erst bei der nächsten Spielunterbrechung? Wodurch das Spiel schonmal ein paar Minuten weiterlaufen kann, ehe man entscheidet "vorhin, das war ja ein Tor").

@gfc:
Mit Tennis würde ich das nur bedingt vergleichen, da ich beim Tennis nach jeder Schiedsrichterentscheidung eh eine Unterbrechung habe und somit nicht wirklich ein Spielfluss gestört wird.
Beim Fußball sind 22 Spieler in Bewegung und bei Angriffen entscheiden oft Bruchteile von Sekunden, wer schneller umschaltet.
Bei dem ganzen Thema geht es darum, Fehlentscheidungen zu minimieren. Das ist durch den Videobeweis möglich, allerdings hat diese Technik mehr Einfluss auf das Spiel, als die reine Fehlerminimierung - und das "gefällt nicht".
 

Matte

matte1987
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Die FIFA sagt JA zur Torlinientechnologie! Gott sei dank!

Wenn ich das halbgare Englisch von Jerome Valcke richtig verstanden habe, sieht es folgendermaßen aus: Beide Torlinien-Systeme, Goal-Ref und Hawk-Eye, werden bei der kommenden Klub-WM getestet. Sollten sie sich bewähren, werden sie (genauer gesagt: das bessere der beiden) auch beim Confederations Cup 2014 sowie bei der Weltmeisterschaft 2014 übernommen!

Quelle

€: Hier noch das offizielle Statement der Fifa
 
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