Was habt ihr als letztes gesehn und wie wars? [2009 - 2017]

Bezüglich des Endes muss ich sagen, dass ich es für absolut konsequent und richtig halte. Der Film zeigt hier doch wirklich deutlich und ungeschönt das Spannungsfeld in dem sich auch reale Beziehungen vollführen zwischen den Träumen die jeder hat und den anderen teilweise ausschließen und dem rationalen, dass man nur macht, um überleben zu können. Schlüsselszene des Films ist dabei eindeutig das Essen bei dem sich Mia und Sebastian erstmals richtig streiten. Man merkt richtig deutlich, wie beide in diesem Gespräch verstehen, dass sie in der realen Welt lediglich ihren Traum verwirklichen können oder zusammen sein können. Gerade das macht den Gedanken, was wäre wenn am Ende des Films so real, weil diesen Gedanken hat jeder schon mal gedacht. In diesem Zusammenhang finde ich insbesondere das "Ich werde dich immer lieben" unfassbar ergreifend, weil es doch die Realität gut einfängt, dass man Menschen die man einmal so nah an sich heran gelassen hat immer für etwas besonderes halten wird.

Noch ein kleiner, toller Moment der manchen im Kino vielleicht nicht aufgefallen ist, mir aber auch nahe ging. Als Sebastian auf dem Steg am Hafen ist und erstmalig City of Stars singt, sieht man im Hintergrund ein grünes Licht, dass doch sehr stark an The Great Gatsby erinnert. In dieser so frühen Szene wird bereits die Struktur des ganzen Filmes aufgezeigt, dass sich Sebastian voll und ganz der Sogwirkung und der Liebe dieser Frau hingibt und sich und seinen Traum dabei scheinbar zu verlieren scheint, denn ganz ehrlich: Sebastian bei The Messengers ist nicht wirklich das was er will. Umso schöner, wenn auch herzzereißend durch die Szenen davor ist es zu sehen, dass beide am Ende ankommen, wo sie immer ankommen wollten.

ich hab das Ende doch ein wenig anders aufgefasst. ich denke auch, dass Sebastian Mia ihr jetziges Leben gönnt, aber ich glaube, dass er es trotzdem bereut, dass sie nicht mehr zusammen sind, sprich, dass es für ihn ein bitterererereres Ende ist, als für sie.
auch sehe ich es nicht so, dass Mia wollte, dass er bei dieser Band mitmacht. sie meinte ja am Telefon, dass er es irgendwie schaffen wird und nur Geld sparen müsste für seine Location und aufgrund dieses Telefonats hat er ja erst diesen Job angenommen. also, dass ihm erst dadurch bewusst wurde, als er das mithörte, dass er den Job braucht, wenn er wirklich mal seinen Traum leben will, mit der eigenen Jazzbar.
Mia war es ja auch in dem Gespräch beim Abendessen, die ihm dann gesagt hat, dass der Job eigentlich gar nicht zu ihm passt und meinte ja indirekt, dass sie es besser fände, wenn er sich wieder an diesen Plan halten würde, da er nur so glücklich werden kann. und ja das war wirklich der Schlüsselmoment, der gezeigt hat, dass die beide nicht die Beziehung haben können und gleichzeitig ihren Traum leben können.
ohne einander hätten sie aber wohl nie zu ihrem Traum gefunden. Mia hätte nicht ihr Stück geschrieben mit all den Folgen und Sebastian hätte nicht den Job angenommen und so das Geld aufgetrieben und auch die Bekanntheit, um den Laden zum Laufen zu bekommen.
ich weiß auch nicht, eigentlich bin ich immer für so pragmatische, ehrliche Enden zu haben. ich mag dieses alles wird gut Zeug nicht, ABER in dem Fall hätte ich die beiden schon gerne zusammen gesehen. deswegen war für mich neben dem Paris Lied auch diese was wäre wenn Stelle wirklich das wundervollste an dem Film. das hat mich echt total emotional gemacht.
überhaupt fande ich die Message von dem Film einfach so toll. das ermutigt hoffentlich viele Menschen nie aufzugeben und an ihre Träume zu glauben und ihr Leben so zu leben, wie sie es wollen, auch wenn ihr Lebenslauf dadurch noch so außergewöhnlich erscheint.

Spaß.

7/10

ich den Twist am Ende schon vorher kannte

Inwiefern fandest du es seltsam? Für mein Empfinden ein für ein Drama sehr typisches Ende.