Album Reviews

Snakecharmer22

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Machine Head - Catharsis

Überraschend heute eine Karte angeboten bekommen, für das Konzert der Band in 2 Wochen in München. Ist schon ausverkauft und ich habe die Band um Robb Flynn lange nicht mehr gesehen. Auch die vorherigen Alben zogen realtiv spurlos an mir vorbei, wurden zwar hochgelobt aber habe mich seit Jahren nicht mehr mit ihnen beschäftigt. Diese Band lebt von ihren unbestrittenen Livequalitäten, da wird echt alles zerborsten, wer einmal dabei war vergisst es nicht. Deswegen ist mein Liebling von ihnen auch naheliegenderweise die Hellalive.
Habe es tunlichst vermieden irgendwelche Reviews vorab zu lesen, sondern bin relativ ungebfangen da ran gegangen.
Catharsis ist auch wirklich nicht schlecht geworden. Leider aber auch nicht mehr. Mit 17 Songs hätte man da durchaus kürzen können und lieber geballt 10 - 12 gute Songs nehmen sollen. Genau deswegen bin ich kein Fan daon 17 Tracks auf eine CD zu packen, zu groß ist die Gefahr, dass sich da auch mal weniger geile Stücke drauf verirren. Bisschen softer sind die ausserdem geworden, viele klare Passagen, die ich aber gelungen finde. Klar, dass Flynn kein Rob Halford ist, aber so eine range hätte ich ihm dann doch nicht zugetraut. Heavy lies the crown und der Titeltrack sind die beiden stärksten Songs. Ersterer erinnert mich stark an ihr bestes Studioalbum The Blackening, da hätte es auch gut drauf landen können. Ansonsten ziehen sie recht konsequent ihr Ding durch, was durchaus zu respektieren ist. Insgesamt befürchte ich jedoch, dass MH ihren kreativen Pool beinahe ausgeschöpft haben. Mit Überraschungen denke ich wird da nicht mehr so viel zu rechnen sein.
6/10
 

Alphawolf

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Hier meine Gedanken zum März. Diesmal gabs weder nach oben, noch nach unten besonders viele Ausreißer. Ein Jahreshighlight war vermutlich trotzdem schon dabei.

Das kommt nämlich von Anna von Hausswolff. Habe vor Dead Magic noch nie ein Album der Schwedin gehört, mein Erstkontakt mit ihr war letztes Jahr auf dem letzten Wolves In The Throne Room-Album, da hatte sie schon einen riesengroßen Anteil an der dichten Atmosphäre des Albums, daher war ich eh schon gespannt, ob sie mich solo auch so überzeugen kann. Und Boy, das kann sie. Wenn ich das richtig gelesen habe, ist ihr neues Album das erste, auf dem sie ihren Sound um eine Kirchenorgel erweitert hat und zu der Entscheidung kann ich sie nur beglückwünschen. Probleme mit sperriger Musik sollte man eher nicht mitbringen, um mit Dead Magic warm zu werden, aber sobald man es geschafft hat, sich auf die entrückten Schreie und die bedrohlich dröhnenden Orgeln einzulassen, hat einen das Album schnell im erbarmungslosen Würgegriff. Ging zumindest mir so, deshalb hier ganz klar unangefochtenes und einziges Highlight des Monats.

Noch nicht ganz an die Highlights kommt Exile Amongst The Ruins von Primordial ran. Nachdem der Vorgänger zwar keinesfalls schlecht war, für das Langzeitgedächtnis tatsächlich aber gerade mal den Titeltrack im Angebot hatte, hat die Band beschlossen, auf Nummer Sicher zu scheißen und so viel zu experimentieren, wie noch nie. Dieser Mut wird belohnt, die Qualität der Songs ist bei aller Experimentierfreude durchgängig hoch, auch die Homogenität leidet darunter nicht im Geringsten, es wird diesmal wohl nur etwas länger dauern, bis man das Album komplett erfasst hat. Sehe allerdings riesiges Potential, noch sehr stark im Laufe der nächsten Wochen und Monate zu wachsen.

Zwei Neuentdeckungen des vergangenen Monats kommen für mich aus dem Deutschrap. Juse Ju war mir bisher zwar schon ein Begriff, ist mir aber abgesehen von ein paar Features, die ich auch eher belanglos fand, nie besonders aufgefallen. Lovesongs, der erste Vorbote, den ich von Shibuya Crossing gehört habe, hat allerdings instant meine Neugier geweckt, und die hat sich ausgezahlt. Klar, das Album ist nicht frei von Fillern, die Anzahl toller bis sehr toller Tracks übersteigt die Anzahl der Belanglosigkeiten aber um ein Leichtes. Auch wenn ich nicht glaube, dass die Deutschrapkrone dieses Jahr für mich an Juse Ju gehen wird (die kann wahrscheinlich nur über Prezident gehen), die Messlatte hat er allemal schon unerwartet hoch gelegt.

Über die kommen auch JDH mit ihrem Debüt Staub noch nicht ganz drüber. Erst kürzlich in einem Forum entdeckt, konnten mich die Beats mitsamt ihrer tollen Samples, sowie viele der Texte sofort überzeugen. Einziger Makel ist für mich momentan noch die Technik der beiden. Da holperts immer mal wieder an einigen Stellen, einer der beiden hat sogar teilweise in kompletten Tracks für meine Begriffe größte Mühe, flowend durch den Song zu kommen. Darüber lassen mich die eingangs erwähnten positiven Aspekte dennoch gerne hinweg sehen. Schön, dass es noch fernab von Cloudrap und Trap Newcomer in Rapdeutschland gibt.

Nur ein neues Black Metal-Album konnte ich diesen Monat hören, dass mir das nicht zur Gewohnheit wird. War dafür zum Glück ein sehr gutes. They Often See Dreams About The Spring liefert eine Dreiviertelstunde Drudkh in Bestform. Warum die Ukrainer nach über 15 Jahren Bandgeschichte noch immer noch ganz vorne dabei sind, wenn man nach den besten Black Metal-Bands nach den 90ern fragt, ist mir ein Rätsel.

In Bestform präsentierten sich erstaunlicherweise auch Judas Priest. Einen derart satten Output wie Firepower konnte man denen nach ihrem eher belanglosen letzten Album nun wirklich nicht mehr zutrauen. Aber sogar ich, der sich nie viel aus Priest gemacht hat (womit auch schon der Platz im Mittelfeld erklärt wäre), erkennt, dass die wohl seit den späten 80ern/frühen 90ern nicht mehr so stark waren. So muss das Spätwerk einer Heavy Metal-Institution klingen.

Mit Phantom Winter ist hier auch eine Band dabei, die ich letztes Jahr auf einem Festival für mich entdeckt habe. Diese energetische Wall of Sound (was sollte man von ehemaligen Musikern von Omega Massif auch anderes erwarten) hat mich ganz heftig weggeblasen. Leider ist so ein Erlebnis auf Platte kaum abzubilden, und daran krankte die Musik der Band für mich persönlich auch schon, als ich mir nach dem Auftritt zuhause ihre Alben angehört habe. Mit einer ähnlichen Problematik kommt leider auch Into Dark Science daher. Was aber keineswegs darüber hinwegtäuschen soll, dass hier vermutlich das stärkste Album dieser sympathischen Band das Licht der Welt erblickt hat. Scheint, als kämen sie diesem überwältigenden Live-Erlebnis von Album zu Album näher, ich werde sie daher auch auf Platte weiterhin gerne im Auge behalten.

Erwähnen möchte ich auch kurz Rivers Of Nihil, auf die ich zum ersten mal mit Where Owls Know My Name aufmerksam geworden bin. Auch wenn ich kein großer Kenner des Genres bin, denke ich doch, dass technischer Death Metal ziemlich genau so klingen sollte. Leider ist das ne ziemlich verkopfte Angelegenheit, daher hatte ich erst einmal die Muse, mir das Album anzuhören. Der Durchlauf hat allerdings gereicht, um zumindest festhalten zu können, dass hier ganz hervorragende Musiker am Werk waren, die auch im Songwriting deutliche Stärken erkennen lassen.

Ministry waren in den letzten Jahren mehrmals und aus diversen Gründen tot. Zuerst setzte schleichend der musikalische Niedergang ein, dann folgte in Folge von Mike Scaccias Ableben die Auflösung der Band, die sich leider aber bald schon wieder erledigt hatte, um mit neuem halbgaren Output auch den Tod des letzten Bisschens an Kreativität und Qualität im Schaffen des Al Jourgensen mit sich brachte. Und nun? Sitzt mal wieder ein durchgeknallter Republikaner im Weißen Haus und Al konnte es natürlich nicht lassen, das aufzugreifen. Und voller Freude durfte ich vielerorts lesen, dass ihm das wohl den nötigen kreativen Schub gegeben hat, vom besten Ministry-Album seit den 90ern war gar zu lesen. Ich weiß nicht, ob ich hier gerade an meiner eigenen dadurch geweckten Erwartungshaltung zugrunde gehe, oder ob ich das Album einfach generell nicht besonders spannend finde, aber leider kann ich in die Begeisterung nicht mit einstimmen. Das Album kann leicht das beste seit den 90ern sein, die Konkurrenz ist in dem Fall aber auch leider nicht allzu groß. Für mich funktioniert AmeriKKKant leider längst nicht so sehr, wie ich mir gewünscht hätte.

Was jetzt kommt, ist vermutlich ziemlich unfair, da die Editors noch nie eine Band waren, die mich mit mehr als ein oder zwei Songs auf einem Album begeistern konnte. Ich habe mir auch Violence eigentlich nur angehört, in der Hoffnung, den einen Hit zu finden. Den hab ich diesmal aber nicht gefunden. Violence ist vermutlich meilenweit davon entfernt, hier berechtigerweise in den Schwachpunkten aufzutauchen, mir kann die Musik aber leider trotz Tom Smiths wunderbarer Stimme leider einfach nichts geben. Sorry, Dudes.
 
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Ach, die Editors werden einfach mit jedem Album schlechter. Eigentlich wollte ich nach der Hälfte abbrechen, habe es aber doch durchgezogen. Gibt mir nichts mehr und kann ich mir echt nicht mehr anhören. Da hilft mir Tom Smiths Stimme auch nicht mehr weiter.
 
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Parkrocker
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Liege grade mit Frühling-Erkältung im Bettchen und habe scheinbar zu viel Zeit :?

Seit einiger Zeit steigt die Anzahl der sog. "Reaction to xyz Music-Video" in inflationäre Höhen, scheint zu >95% überflüssiger Youtuber-Selbstdarstellung-Käse zu sein. Vielleicht bin ich aber auch zu alt um das "zu verstehen".
Anyway, vor kurzem hat ein echt smartes Kerlchen dieses Format offensichtlich für sich entdeckt und kommt richtig cool rüber. Auch inhaltlich durchaus überzeugend. Hat mir grad den Tag gerettet ... :mrgreen:
Normalerweise blenden die Leute paralell zum gesprochenen Review noch das entsrp. Video des Tracks ein, soweit ist der Gute aber technisch noch nicht zu sein. Macht nix ... der Bursche rockt das auch so. :smt023


check min 14:15 ;)

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PS. Das Debut-Album von Kali Uchis ist tatsächlich großartig!
 

Alphawolf

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Mal schauen, an was ich mich aus dem April noch so erinnern kann.

Mein persönliches Album des Monats sind streng genommen eigentlich zwei Alben des Monats, denn Austin Lunn hat mit seinem Projekt Panopticon erstmals den Schritt zum Doppelalbum gewagt. Während Part 1 von The Scars Of Man On The Once Nameless Wilderness noch atmosphärischen Black Metal mit Bluegrass- & Folk-Einsprengseln bietet, also die Mixtur, die Panopticon als eines der spannendsten und eigenständigsten Projekte des gegenwärtigen Black Metal etabliert hat, dreht er den Spieß auf Part 2 um und liefert ein astreines Akustik-Album, das nur selten, dafür aber umso fulminanter mit Metal angereichert wird. Selten war das Konzept von Ying und Yang, dem Hellen im Dunklen und dem Dunklen im Hellen so deutlich, und wie sich die ebiden unterschiedlichen Komponenten auf zwei komplett unterschiedlichen Alben gegenseitig beginnen und sich beim Wachstum gegenseitig helfen, wird mich noch sehr intensiv durch dieses Jahr begleiten und die beiden Alben in den Bestenlisten am Ende des Jahres zurecht sehr weit nach vorne spülen.

Deutscher Pop hat ein Problem: Max Gruber ist nicht der Einzige, der ihn machen darf. So bleibt Zores von Drangsal eine kleine Insel der Hoffnung in diesem Meer von Wohlfühlbelanglosigkeit. Was auf dem Debüt-Album mit Will ich nur dich schon angedeutet wurde, wird auf Zores nun überdeutlich, Gruber hat nicht nur die Smiths mit Leib und Seele verinnerlicht, sondern auch die qualitativ ansprechenden und innovativen Vertreter der NDW, wie beispielsweise Ideal. Bei aller Dominanz deutscher Indie/Pop-Nummern kommen Liebhaber des ersten Albums mit drei englischen Nummern auch diesmal nicht zu kurz. Ich war ein bisschen skeptisch, ob er den Sprung zu einem nahezu komplett deuschsprachigen Album so souverän meistern würde, aber hätte mir der überragende Turmbau zu Babel nicht ohnehin schon jede Skepsis ausgetrieben, spätestens der erste Durchlauf des Albums hat wirklich jeden Zweifel vom Tisch gefegt.

Na, hat ja wahnsinnig lange gedauert, bis ich das hier schleifen lasse :lol: Anyway, besser spät als nie, das Mittelfeld:

Das neue Album von A Perfect Circle ist für mich tatsächlich bisher der intensivste Kontakt mit Maynards zweitem Baby gewesen. Zu groß war bisher einfach der Drang, immer schnell zu Tool zurückzukehren. 2018 wird wohl als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem ich mich erstmals intensiver mit einem Album des Projekts auseinandergesetzt habe, und Eat The Elephant mag zwar mit dem vielleicht bescheuertsten Titel des Jahres und ganz sicher mit dem hässlichsten Cover des Jahres auffahren, musikalisch bleiben vom Brecher bis zur sanften Melodie aber glücklicherweise keine Wünsche offen. Schönes Album, aber jetzt ist dann bitte wieder Tool dran.

Sanfte Melodien gibts bei Wiegedood nicht. De Doden Hebben Het Goed III schließt, wie der Name nahelegt, eine Trilogie ab, und dieser Abschluss stellt eine bisher im Band-Kontext nicht dagewesene Kompromisslosigkeit zur Schau, die keine andere Assoziation wecken kann, als den letzten Ausbruch, das große Aufbäumen, den Mut der Verzweiflung und das letzte Ankämpfen gegen das, was nicht mehr aufgehalten werden kann. Nichts zu verlieren. Geiles Album zu gewinnen.

Noch mehr traditionellen Black Metal haben Glorior Belli aus Frankreich im Gepäck. Wenn man sich den Backkatalog der Band anhört, erstaunt das immer noch, konnten sie sich doch vor allem durch ihre Verbindung von Black Metal und Stoner Rock einen Namen machen. Auf The Apostates erinnert nicht mehr viel an die Band von früher, das Songwriting in sich ist aber einfach so stimmig und gut, dass ich diesen konventionelleren Ansatz der extremen Musik mehr als nur bereitwillig annehme.

Schöngeistiger wirds da schon wieder bei God Is An Astronaut, die nach dem ein oder anderen Durchhänger mit Epitaph wieder an alte Glanztaten des instrumentalen Post-Rock anschließen können. Musik zum Augenschließen und sich tragen lassen, wenn auch im Vergleich zu den deutschen Kollegen von Long Distance Calling aus dem Februar innerhalb des Genres in diesem Jahr bisher nur zweiter Sieger.

Gleich bekomm ich Haue, denn die Schwachpunkte muss ich diesmal mit Forenliebling Marsimoto einleiten. War ich von Ring der Nebelungen noch sehr angenehm überrascht, was vor allem an den gigantischen Beats lag, holen mich eben diese auf Verde einfach überhaupt nicht mehr ab. Dazu kommt dann halt, dass das mittlerweile fünfte Album mit den Marsi-typsichen Wortspielen und ständig aufgegriffenen Kiffer-Themen mich mittlerweile leider ziemlich langweilt. Coole Ideen sind zwar immer noch dabei, gerade so ein Track wie Chicken Terror spricht mich thematisch voll an, aber insgesamt ist mir persönlich die Hitdichte hier nicht groß genug, um über die Schwächen hinwegzusehen. Was aber auch vollkommen okay ist, da ich ohnehin nicht der große Marten-Fan bin, egal mit welchem Alter Ego.

Werde ich den Manic Street Preachers gerecht, wenn ich ihr neues Album Resistance Is Futile mit dem beinahe 25 Jahre alten Monumentalwerk The Holy Bible vergleiche? Wäre es gerecht, nicht zu erwähnen, dass dieses düstere Meisterwerk ohnehin das einzige ihrer Alben ist, das ich wirklich mag (das dafür aber auch umso mehr)? Machen sie das, was sie auf dem neuen Album machen wollen etwa nicht gut? Die Antwort auf jede dieser drei Fragen lautet ganz klar "Nein", dennoch komme ich nicht umhin festzustellen, dass das einfach nicht mehr dieselbe Band ist, die 1994 für eines meiner Lieblingsalben schlechthin verantwortlich war. Das mag zwar absolut logisch sein, und ich will ihnen das auch auf keinen Fall vorwerfen, die traurige Wahrheit, die daraus resultiert, ist aber nun mal, dass ich das Album größtenteils ziemlich langweilig finde. Ist dann halt ohne die Düsterheit alter Tage so gar nicht mehr das, was mich musikalisch begeistern kann. Daher leider der deutlichste Schwachpunkt des vergangenen Monats.
 
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Snakecharmer22

Parkrocker
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Arctic Monkeys - Tranquility Base Hotel And Casino


Das Album, auf das ich mich in 2018 bisher am meisten gefreut habe. Dass AM sich mit jeder Veröffentlichung immer bis zu einem gewissen Grad neu erfinden ist bekannt und so verhält es sich dann auch mit TBHAC. Leider ist es diesmal etwas daneben gegangen. Alex Turner, hätte das Teil lieber solo unter seinem Namen veröffentlichen sollen, oder eben mit den Last Shadow Puppets. Zu den Monkeys passt es jedenfalls nicht ganz so gut. Ich bin heilfroh, dass es kein Abklatsch des letzten Albums (2013) geworden ist, ihrem musikalisch besten, zweifellos. Aber große Begeisterung kann ich leider auch beim mehrmaligen Durchlauf noch nicht spüren. 2, 3 Songs sind richtig großartig, etwa das Titellied oder das abschließende "The Ultracheese". Auch "Four Out Of Five", weiß mit seiner Mehrstimmigkeit durchaus zu gefallen, auch weil hier so etwas wie Struktur in den Songs zu erkennen ist. Das is eben das große Problem beim Rest. Chilliger, smoother Rock, der eben auch in einer Hotellounge laufen könnte, ohne dass es jemanden groß stören würde. Man hat das Gefühl, dass Turner viel Reste von den Shadow Puppets hat einfließen lassen, oder eben die Songs während der Aufnahmen zu deren letzten Album geschrieben hat. Mit den Monkeys wie man sie kennt hat das alles recht wenig zu tun. Das ist auch nicht das Problem. Aber aus dem Hocker reißen tut's mich auch nicht.


5,5/10
 

Alphawolf

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Ich bin faul und schäme mich. Zumindest kann ich Rock im Park als Ausrede für ne weitere Verzögerung nutzen. Dafür schreibe ich heute mit extra viel Liebe über den Mai.

Highlight Nummer 1 kommt von einer meiner liebsten Bands der letzten Jahre, Uada. Ihr Debütalbum hat sich innerhalb kürzester Zeit in meine All Time Top 10 geschraubt, und auch Cult Of A Dying Sun hat für mich schon nach wenigen Durchläufen Klassikerpotential. Erneut zeigt die Truppe aus Portland, dass sich Black Metal und vielschichtiges Songwriting nicht ausschließen müssen. Könnte ich mehr dazu sagen? Ja. Muss ich das? Nope. Geiler Scheiß einfach!

Geilen Scheiß haben auch einmal mehr Graveyard geliefert. Nach dem vorübergehenden Ende der Band und der Wiederöffnung der Friedhofstore mit neuem Schlagzeuger werden auf Peace die blues-rockigen Wurzeln wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Nicht, dass das nach den durchweg starken Vorgängern, die diesem Sound ein wenig den Rücken gekehrt hatten, unbedingt notwendig gewesen wäre, aber es funktioniert einfach. Und was funktioniert, das schaffts in die Highlights, wenn es so überzeugend ist, wie dieses Album.

Ich hätte nicht erwartet, dass ausgerechnet das neue Album von Parkway Drive so knapp an den Highlights vorbei schrammt, aber ich bin mehr als nur ein bisschen angetan davon, wie der Band auf Reverence endgültig der Schritt weg vom Metalcore (der einfach nicht mein Ding ist, von ihnen mMn aber schon immer deutlich besser gespielt wurde, als vom Rest der Szene) in Richtung modernem Metal gelingt. Und das mit Bravour. Was auf dem Vorgänger noch etwas halbgar und noch nicht gänzlich durchdacht wirkte, funktioniert hier umso besser. Ich verstehe, dass es Fans der ersten Stunde und Genre-Puristen nicht mehr berühren kann, mich dafür umso mehr. Außerdem hab ich den Edelfan des Forums hier auf meiner Seite, und der kann schließlich nicht irren :p

Ihsahn dagegen hat das Korsett des Genres, das ihn groß gemacht hat, schon längst abgelegt. Ámr ist erneut ein monumentales Zeugnis dessen, was dunkle Musik nicht sein muss, dafür aber sein kann. Mit Metal hat das an vielen Stellen nichts mehr zu tun, mit Black Metal schon gleich gar nicht mehr. Und dennoch ist all das, was Ihsahn anpackt, so viel atmosphärischer als ein Großteil dessen, was einem im Metal heutzutage als düstere Atmosphäre verkauft werden soll. Friss dieses, M'era Luna Festival!

Noch so ein Einreißer von Genregrenzen auf Solopfaden: Jonathan Davis zeigt mit Black Labyrinth, wie gut er außerhalb des wütenden, schweren Klangkosmos von Korn funktioniert. Der Sound darf rocken, aber er muss es nicht, und das tut dem Album hörbar gut.

Auch noch ins Mittelfeld geschafft hat es ein Album, das ich eigentlich als sichere Arschbombe eingeplant hatte. Eonian von Dimmu Borgir ist ein von vorne bis hinten durchgeplantes Album ohne Kanten, dafür aber mit viel Bombast. Das hat bei den Herrschaften aber auch schon deutlich schlechter funktioniert. Für mich das beste Dimmu-Album seit 15 Jahren, was sicher nicht die größte Kunst ist, aber trotzdem ne Leistung, die man mit einem Mittelfeldplatz anerkennen kann.

Ich weiß wirklich nicht, welcher der beiden Einträge hier mich mehr angekotzt hat, und eigentlich ist die Formulierung "Schwachpunkte" noch viel zu wohlwollend für das, was hier teilweise geboten wurde.

Die Idee, den Urvater aller Deutschrapper mit einem Sampler zu würdigen, auf dem Deutschrapper Songs von Falco interpretieren, ist eine absolut naheligende Idee. Dass Sterben um zu leben dennoch so ungebremst gegen die Wand fährt, liegt leider nur teilweise daran, dass man einfach nur verlieren kann, wenn man den Falken covert. Hauptgrund für dieses Fiasko ist leider schlicht und einfach, dass die meisten Acts hoffnungslos daran scheitern, ihre Ideen und stilistischen Eigenheiten plausibel mit den Vorlagen zu verknüpfen, die Falco, der auf diesem Sampler leider nicht mehr als eine Ideen gebende Randnotiz in den jeweiligen Refrains ist, vorgelegt hat. Die Interpretation von Frauenarzt zählt noch zu den besseren Momenten des Samplers, und ich glaube nicht, dass es einen Satz gibt, der noch treffender beschreiben könnte, was für ein Fehlgriff die meisten anderen Interpretationen sein müssen. Einzig echtes, dafür aber auch umso strahlenderes Highlight: Junge Römer von Zugezogen Maskulin. Doch nicht mal dieser wirklich tolle Song reicht aus, um diese gnadenlose Arschbombe vorm Verriss zu retten. Schade.

Unterboten wird das nur noch von einem Album, das für mich überhaupt nichts Positives mehr zu bieten hat. Five Finger Death Punch waren für mich schon immer eine auf CD nahezu unhörbare Band, die Produktion strotzt bei denen seit jeher vor Plastik und Kantenlosigkeit, aber das findet auf And Justice For None seinen absoluten Gipfel. Jetzt klingts nämlich nicht mehr nur nach Plastik, sondern auch nach besonders billigem Plastik. Mir ist schleierhaft, wie man sich als profesionelle Band mit so ner Produktion zufrieden geben kann. Immerhin: Wegen diesem Soundunfall muss ich mich nicht so sehr über das langweilige Songmaterial auslassen, das scheinbar darauf angewiesen ist, ein energieloses Offspring-Cover, das man eigentlich letztes Jahr schon auf ne Best Of gepackt hat, auch noch ins neue Studioalbum zu integrieren.
 

Alphawolf

Schnauzer-Andi
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So, dank Klausuren und Umzug (und da es außerdem so aussah, als würde der Juli für sich stehend ohnehin nicht so viel hergeben), habe ich mal nen Monat pausiert, Juni und Juli gibts dafür nun im Doppelpack:

Absolutes Highlight der vergangenen Monate ist Ordinary Corrupt Human Love von Deafheaven. Ich hatte darauf gehofft, nach den ersten beiden Vorabsongs auch darauf spekuliert, wie souverän hier aber Ansprüche aufs Album des Jahres geltend gemacht werden, beeindruckt mich massiv. Den ekstatischen, genretreu geradlinig-monotonen Black Metal-Riffwänden stehen nicht mehr nur Shoegaze-Passagen gegenüber, sogar ein Klavier und Klargesang haben im Jahr 2018 Platz bei Deafheaven. Und wer solche Neuerungen dermaßen souverän einführt, hat nicht nur die ausdrückliche Erlaubnis, auch künftig weiter zu experimentieren, sondern sogar den eindeutigen Befehl, bitte noch viele solcher Alben abzuliefern.

Überraschender war für mich da schon, wie sehr mich die perfekt geölte und durchdachte Hitmaschine von Ghost dann doch noch vereinnahmen konnte. Von ihren proglastigen Anfängen sind sie nun endgültig weg, mehr denn je wird auf Prequelle der Hardrock und Metal ganz ungeniert mit ABBAeskem Pop kombiniert, und verdammt, es ist so gut. In einer besseren Welt wäre Dance Macabre der Sommerhit des Jahres und Rats das meistgespielte Musikvideo der Welt. Außerdem gibts im Instrumental Miasma auch noch DAS 80er-Instrument schlechthin: Sax-Attack! Ein Album mit geradezu unverschämter Hitdichte. Obacht, liebe Veranstalter: Da habt ihr euren künftigen Headliner.

Ein weiteres Highlight kommt aus der Schweiz, wo das mittlerweile zur vollen Band angewachsene Projekt Zeal & Ardor mit Stranger Fruit (Kennern wird die Anspielung im Titel auffallen) seine Mixtur aus Worker's Music, Blues, Melo-Death und Black Metal der alten Schule gegenüber dem Debüt deutlich verfeinern konnte. Konnte man dem Erstling noch vorwerfen (sofern man sich wirklich bemüht hat, dafür einen Anlass zu finden), dass die Genres teilweise noch zu unberührt nebeneinander her existierten, so fühlt sich Stranger Fruit an, als hätte man all die Genre-Zutaten in einen Topf geworfen, und so lange umgerührt, dass zwar jede Nuance noch ihren ganz eigenen Geschmack behalten hat, alles zusammen aber ein noch viel schmackhafteres Gemisch ergibt. Manchmal wünsche ich mir, Varg Vikerness würde das Album heimlich anhören und sich selbst dafür hassen, wie sehr er es mag.

Ziemlich unerwartet schieben sich auch noch Skeletonwitch in die Highlights. Eine Band, die lange schon konstant ein feines Gemisch aus klassischem Heavy Metal, Thrash und Death Metal abliefert. Konstant, aber eben auch nie das ganz große Highlight. Das ändert sich nun mit Devouring Radiant Light. Nicht nur steht seit zwei Jahren ein neuer Mann am Mikro, scheinbar hat er auch noch eine ordentliche Prise Black Metal mitgebracht, und genau diese Zutat verhilft der Band in meinen Augen nun auch zum großen Wurf. Auch die Longtracks, die das neue Album zu bieten hat, gab es so bei Skeletonwitch bisher noch nicht. Eine Entwicklung, die der Band ebenfalls sehr gut tut, denn so können auch die unstreitbar vorhandenen Songwriting-Stärken perfekt ausgespielt werden.

Nur ein Jahr (und, wenn stimmt, was durch die Musikgazetten wandert, viele Drogen und eine gewisse Sinnkrise) nach dem ausufernden Vorgängeralbum lässt Father John Misty das deutlich reduziertere God's Favorite Customer auf die Welt los. So toll die Kompositionen und der Ideenreichtum auf Pure Comedy auch waren, unterm Strich war mir persönlich das Album irgendwann leider doch zu überladen und darüber hinaus auch zu lang. Beide Stellschrauben hat der Padre für meine Begriffe in die richtige Richtung gedreht, und der hohe qualitative Standard leidet trotzdem nicht unter der Vereinfachung.

Geringfügig mehr Zeit gelassen haben sich Immortal. Neun Jahre und einen handfesten Streit inklusive Ausstieg von Aushängeschild Abbath nach dem letzten Album All Shall Fall, liefert Northern Chaos Gods auf einem Niveau ab, das niemanden ernsthaft mehr Abbath nachtrauern lassen kann. Für mich waren seine Vocals ohnehin immer der Punkt, der mir Immortal ein bisschen verleidet hat, mit Gitarrist Demonaz am Gesang hat sich das Problem für mich auch endlich gelöst. Dass die Kompositionen qualitativ seit jeher auf oberstem Niveau stattfinden, hat sich zum Glück auch nicht geändert, und so steht für mich tatsächlich das am besten anhörbare Immortal Album zu Buche.

In einem Aufwasch kann ich an dieser Stelle Bands abhandeln, die bisher leider nicht das Glück hatten, das zu schaffen, was Immortal hingebracht haben: Ein klirrend kaltes Album abzuliefern, dass für mich auch in diesem brütend heißen Sommer funktioniert. Sowohl dem Black Metal, den Bonjour Tristesse auf Your Ultimate Urban Nightmare und Decline Of The I auf Escape, als auch dem Gemisch aus Dark Wave, Post Punk und Gothic Rock, das Kontinuum auf No Need To Reason ganz hervorragend darbieten, hätten ein Release im Spätherbst deutlich besser zu Gesicht gestanden. So kann ich beim Blick auf das Thermometer vorläufig leider erst einmal festhalten, dass ich die Alben wohl erst in ein paar Monaten vollständig so aufnehmen kann, wie es ihnen eigentlich gebühren würde.

Womit ich ganz unabhängig vom Wetter auch noch nicht so richtig viel anzufangen weiß, ist The Horror von Get Well Soon. Was keinesfalls an der mangelnden Qualität liegt. Dass Konstantin Gropper zu einem der großen Kritikerlieblinge der deutschen Musik aufschwingen konnte, kommt nicht von ungefähr. The Horror wirkt für mich zu jedem Zeitpunkt wie der beeindruckende Soundtrack eines Filmes. Mein Problem ist momentan, dass ich diesen Film noch nicht gesehen, mindestens noch nicht verstanden habe. Ich bin gespannt, ob ich irgendwann an den Punkt kommen werde, ich würde es mir auf jeden Fall wünschen.

Marduk haben schon immer einen deutlich räudigeren Ansatz verfolgt, als die majestätisch kalten Immortal, auf dem rumpelnden Viktoria setzt sich der gelegentliche Hang zu gar Black'n'Roll-igen Ansätzen konsequent fort. Tight gespielt, gut produziert, allerdings sind Marduk für mich auch schon immer eine Band, die bis auf wenige Alben für mich live deutlich besser funktioniert, als zuhause.

Abgerundet wird das Mittelfeld durch US-Rap von Jay Rock. Kann (und sollte!) man als Featuregast von Kendrick Lamar kennen (der Sechzehner auf Money Trees ist mMn mit das beste, was im US-Rap je zu hören war). Mit seinem Soloschaffen bin ich bisher aber noch nicht in Berührung gekommen, und leider muss ich auch sagen, dass sich die Begeisterung auf Albenlänge noch nicht wirklich einstellen kann. Schlecht ist das alles auf Redemption natürlich überhaupt nicht, aber halt auch nicht so überragend, dass es mich, der ja eh nicht so wahnsinnig viel US-Rap hört, total vereinnahmen könnte. Ein paar schöne Nummern hat das Album aber dennoch zu bieten, wer das Genre mag, macht sicher nichts falsch, wenn er mal ein Ohr riskiert.

Nicht ganz so wohlwollend kann ich mit Ye von Kanye West ins Gericht gehen. Eines ist bisher auf jeden Fall ganz eindeutig: Ich versteh das Album nicht. Ich verstehe es nicht im Geringsten. Und zwar nicht auf die Get Well Soon-Art, sondern auf die Ich hab keine Ahnung, was daran geil sein soll-Art. Was nicht heißt, dass ich dem Album den künstlerischen Anspruch absprechen will. Für den steht Kanye bei aller Hybris ja trotz allem. Zu wissen, dass der Typ große Kunst schaffen kann und das damit sicher auch wieder tun wollte, hilft mir bei dem Album momentan aber leider noch nicht weiter. Vielleicht klickts irgendwann, aber vorerst werd ich Ye nicht mehr anrühren.

Abschließen werde ich diesmal mit dem Album eines Künstlers, der eigentlich für die Highlights prädestiniert ist. Dafür liegt mir am grundsätzlich sehr gut ausgearbeiteten Album Du hast mich schon verstanden von Prezident aber zu viel im Magen. Wie soll man mit einem "Anti-Rant-Album" gegen "Linksgrünversiffte" umgehen? Prezident trifft hier viele richtige Beobachtungen, auch unbequeme. Aber leider zieht er ein ums andere Mal die vollkommen falschen Schlüsse daraus. Hier werde ich mich ausnahmsweise mal zurück halten und verweise gerne auf die ganz ausgezeichnet geschriebene Review von Dani Fromm von laut.de, die das, was ich hier hätte sagen können, wirklich schon sehr akkurat umschrieben hat.

€: Mittlerweile gibts zu der Thematik auch ein ausführliches Interview mit ihm. Lang, aber lesenswert.
 
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Die letzte Hausarbeit ist geschrieben, jetzt gehör ich wieder ganz euch, Süßboys & -girls! Denn, wer hätte es gedacht, auch im August gab es neue Musik.

Das erste Highlight hat es mittlerweile sogar bis auf Lieberbergs Notizzettel und das Cover der Visions geschafft, was mit diesem bösen Geballere aller Ehren wert ist. Dass es dabei mehr als nur ein Hype ist, sondern einfach eine konstant hohe Qualität dahinter steckt, zeigen Mantar auch wieder mit dem dritten Album, The Modern Art Of Setting Ablaze. Nach wie vor wird im Doppelpack mit Schlagzeug, Gitarre, Effektgeräten im Gegenwert von mehreren Tausend Euro, aber ohne Bass drauf los geprügelt, dass es eine reine Freude ist. Dabei schaffen es Mantar, sich innerhalb des von ihnen selbst auferlegten eng abgesteckten Rahmens dennoch konsequent weiter zu entwickeln, die Musik ist beinahe schon catchy, dem sumpfigen Gemisch aus Punk, Black, Doom und Hassgebrüll wird eine ordentliche Portion Ohrwurmcharakter beigemischt, ohne, dass man attestieren müsste, der Versuch einer Anbiederung würde stattfinden.

Noch bösartiger wird es bei Essenz, die mittlerweile nicht mal mehr in Ansätzen Death Metal-Einflüsse vergangener Tage erkennen lassen, sondern sich mittlerweile voll und ganz dem Black Metal verschrieben haben - und wie! Manes Impetus ist roh und zuweilen geradezu primitiv, nichts für Schöngeister, ohne aber zu simpel zu wirken. Atmosphäre ist hier König, und als der gescheite Gaul, der Essenz sind, springen sie auch nur so hoch, wie notwendig ist, um diese Atmosphäre zu erzeugen, wie hoch die Latte auch immer liegt. Jahreshighlight im Genre für mich!

Black Metal der alten Schule zocken auch Mare aus Norwegen. Für viele ist Ebony Tower sogar das stärkere Album als Manes Impetus, mich erwischt es aber leider nicht in der selben Intensität. Was die Leistung, die hier abgerufen worden ist, aber auch gar nicht schmälern soll, denn die Champions League Quali schaffen Mare mit diesem Langeisen allemal.

Düster geht es auch ganz ohne Metal traditionell bei King Dude zu. Mit einem Glas Rotwein in der Hand und einem Augenzwinkern bewaffnet, kümmert der sich auf Music To Make War To diesmal um seine Vorliebe für Post Punk und New Wave, Genres, die für mich naturgemäß eigentlich nicht besonders gut funktionieren, sich aber in sein Gesamtschaffen so hervorragend und nahtlos einfügen und von ihm mit dem ihm ganz eigenen düsteren Charme dargeboten werden, dass ich gar nicht anders kann, als auch dieses Album so langsam in mein Herz zu schließen.

Deutlich entspannter geht es bei den Finnen von Steve'n'Seagulls vor sich. Die machen glücklicherweise auch auf Album #3 noch nicht den Fehler, den viel zu viele Bands, die bekannte Gassenhauer auf originelle Art und Weise covern, früher oder später machen, nämlich das Talent, ein guter Musiker zu sein mit dem Talent, ein guter Songwriter zu sein, zu verwechseln. So covern sich Steve'n'Seagulls auch auf Grainsville weiter fröhlich durch die Metal- & Hard Rock-Geschichte, und grasen dabei nicht nur die üblichen Verdächtigen ab, sondern beweisen mit ausgefallenen Cover-Versionen von bspw. I'm Broken (Pantera) oder Digging The Grave (Faith No More) auch Geschmackssicherheit und Fachkenntnis. Macht wie immer Spaß!

Tanzbar ist auch der Sound von Dance With The Dead. Die kombinieren auf Loved To Death Synthwave mit harten Gitarren und kommen damit dem Live-Sound von Carpenter Brut stellenweise schon sehr nahe. Das Album ist zwar für meine Begriffe fast ein bisschen zu lang für das, was darauf passiert, aber großen Spaß macht mir das trotzdem und ist für die ein oder andere Playlist gut!

Was macht man, wenn man mit Beastmaker in diesem Jahr bisher geschmeidige 8 EPs auf höchstem Doom-Niveau veröffentlicht hat und damit immer noch nicht ausgelastet ist? Man veröffentlicht mit Haunt ein klassisches Heavy Metal-Album, das in einem anderen Genre spielerisch auf dem selben Niveau anknüpft. Und egal, ob Highlight, oder nicht, Burst Into Flame sollte jedem Genre-Liebhaber mindestens Spaß machen.

Klassisch gehts traditionell auch bei The Vintage Caravan zu, wenn auch im Bereich Classic/Psych Rock. Die verschieben auf Gateways den Fokus von der Psych auf die Classic Komponente, was in meinen Augen leider eine bedauernswerte Entwicklung ist, denn das ist für mich der deutlich schwächere Part innerhalb des Klangkosmos der Band. Daher tendiert das neue Album für mich leider auch deutlich mehr Richtung Schwachpunkte. Die Jungs sind als Musiker aber gut genug, um mit dem nächsten Album wieder in die andere Richtung auszuschlagen. Bis dahin halte ich mich eher an die Vorgänger.

Die Schwachpunkte stehen im August unter dem Banner Rap & Hip Hop. Ich glaube, mit viel Wohlwollen hätte ich jedes der Alben für sich stehend noch irgendwie ins Mittelfeld gebracht, aber im Triumvirat führen mir die Werke dann doch zu deutlich vor Augen, wie enttäuschend das Genre im vergangenen Monat für mich war.

Das meiste Wohlwollen hab ich dabei noch für die K.I.Z. Boys mit ihrem VSK übrig. Die Hommage Wo die wilden Kerle flowen an sich ist liebevoll, die Parodien treffen ohne zu bösartig zu werden auch ins Schwarze, einzig: Das ist halt auch genau die Art von Rap, die ich tödlichst wack finde. Kann diesem 90er-Shizzle einfach nichts (mehr) abgewinnen, es funktioniert für mich nicht. Da kann der Vortrag mit noch so viel Liebe zum Detail erfolgen. Fazit: Nicht schlecht, aber sowas von meilenweit davon weg, meine Baustelle zu sein.

Baustellenfähiger hätte da schon das Kollaboalbum 1982 von Casper & Marteria ausfallen können. Von dem bin ich aber stark unterwältigt. Sicher, die beiden wollten hier vor allem Spaß haben, in Erinnerungen schwelgen, und Musik machen, die so simpel ist, dass sie das auf einem ihrer Soloalben so im Leben nicht mehr hätten machen können. Ich gesteh den beiden das als Spaßprojekt komplett zu und nehm das ihnen auch nicht krumm, aber bis auf den Opener, der mir noch wirklich viel Spaß macht, hat das Album mir so einfach nichts zu bieten. Wird live funktionieren, aber daheim nicht mehr rotieren.

Kamikaze von Eminem ist wohl auch so ein Ding zum in der Vergangenheit schwelgen. Für das Album spricht, dass es um Welten besser ist, als der Vorgänger vom Dezember (eine Aufgabe, die ähnlich schwer ist, wie im Ich sehe was, was du nicht siehst gegen Stevie Wonder zu gewinnen), und dass Eminem wortgewandt und technisch stark ist wie eh und je. "Wie eh und je" lässt sich aber auch auf die vollkommen aus der Zeit gefallenen, in meinen Augen und vor allem Ohren stellenweise einfach beschissenen Beats sagen. Dass Em Wert auf Botschaften und deren Vortrag legt, ist ja gut und recht, aber bitte, kann man sich nicht zumindest ein kleines bisschen Mühe beim Beatpicking geben? So ist das für mich leider nicht mehr als hemmungslose Selbstbefriedigung auf die eigenen Fähigkeiten auf Albumlänge.
 
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Parkrocker
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Die letzte Hausarbeit ist geschrieben, jetzt gehör ich wieder ganz euch, Süßboys & -girls! Denn, wer hätte es gedacht, auch im August gab es neue Musik.

Das erste Highlight hat es mittlerweile sogar bis auf Lieberbergs Notizzettel und das Cover der Visions geschafft, was mit diesem bösen Geballere aller Ehren wert ist. Dass es dabei mehr als nur ein Hype ist, sondern einfach eine konstant hohe Qualität dahinter steckt, zeigen Mantar auch wieder mit dem dritten Album, The Modern Art Of Setting Ablaze. Nach wie vor wird im Doppelpack mit Schlagzeug, Gitarre, Effektgeräten im Gegenwert von mehreren Tausend Euro, aber ohne Bass drauf los geprügelt, dass es eine reine Freude ist. Dabei schaffen es Mantar, sich innerhalb des von ihnen selbst auferlegten eng abgesteckten Rahmens dennoch konsequent weiter zu entwickeln, die Musik ist beinahe schon catchy, dem sumpfigen Gemisch aus Punk, Black, Doom und Hassgebrüll wird eine ordentliche Portion Ohrwurmcharakter beigemischt, ohne, dass man attestieren müsste, der Versuch einer Anbiederung würde stattfinden.

Noch bösartiger wird es bei Essenz, die mittlerweile nicht mal mehr in Ansätzen Death Metal-Einflüsse vergangener Tage erkennen lassen, sondern sich mittlerweile voll und ganz dem Black Metal verschrieben haben - und wie! Manes Impetus ist roh und zuweilen geradezu primitiv, nichts für Schöngeister, ohne aber zu simpel zu wirken. Atmosphäre ist hier König, und als der gescheite Gaul, der Essenz sind, springen sie auch nur so hoch, wie notwendig ist, um diese Atmosphäre zu erzeugen, wie hoch die Latte auch immer liegt. Jahreshighlight im Genre für mich!

Black Metal der alten Schule zocken auch Mare aus Norwegen. Für viele ist Ebony Tower sogar das stärkere Album als Manes Impetus, mich erwischt es aber leider nicht in der selben Intensität. Was die Leistung, die hier abgerufen worden ist, aber auch gar nicht schmälern soll, denn die Champions League Quali schaffen Mare mit diesem Langeisen allemal.

Düster geht es auch ganz ohne Metal traditionell bei King Dude zu. Mit einem Glas Rotwein in der Hand und einem Augenzwinkern bewaffnet, kümmert der sich auf Music To Make War To diesmal um seine Vorliebe für Post Punk und New Wave, Genres, die für mich naturgemäß eigentlich nicht besonders gut funktionieren, sich aber in sein Gesamtschaffen so hervorragend und nahtlos einfügen und von ihm mit dem ihm ganz eigenen düsteren Charme dargeboten werden, dass ich gar nicht anders kann, als auch dieses Album so langsam in mein Herz zu schließen.

Deutlich entspannter geht es bei den Finnen von Steve'n'Seagulls vor sich. Die machen glücklicherweise auch auf Album #3 noch nicht den Fehler, den viel zu viele Bands, die bekannte Gassenhauer auf originelle Art und Weise covern, früher oder später machen, nämlich das Talent, ein guter Musiker zu sein mit dem Talent, ein guter Songwriter zu sein, zu verwechseln. So covern sich Steve'n'Seagulls auch auf Grainsville weiter fröhlich durch die Metal- & Hard Rock-Geschichte, und grasen dabei nicht nur die üblichen Verdächtigen ab, sondern beweisen mit ausgefallenen Cover-Versionen von bspw. I'm Broken (Pantera) oder Digging The Grave (Faith No More) auch Geschmackssicherheit und Fachkenntnis. Macht wie immer Spaß!

Tanzbar ist auch der Sound von Dance With The Dead. Die kombinieren auf Loved To Death Synthwave mit harten Gitarren und kommen damit dem Live-Sound von Carpenter Brut stellenweise schon sehr nahe. Das Album ist zwar für meine Begriffe fast ein bisschen zu lang für das, was darauf passiert, aber großen Spaß macht mir das trotzdem und ist für die ein oder andere Playlist gut!

Was macht man, wenn man mit Beastmaker in diesem Jahr bisher geschmeidige 8 EPs auf höchstem Doom-Niveau veröffentlicht hat und damit immer noch nicht ausgelastet ist? Man veröffentlicht mit Haunt ein klassisches Heavy Metal-Album, das in einem anderen Genre spielerisch auf dem selben Niveau anknüpft. Und egal, ob Highlight, oder nicht, Burst Into Flame sollte jedem Genre-Liebhaber mindestens Spaß machen.

Klassisch gehts traditionell auch bei The Vintage Caravan zu, wenn auch im Bereich Classic/Psych Rock. Die verschieben auf Gateways den Fokus von der Psych auf die Classic Komponente, was in meinen Augen leider eine bedauernswerte Entwicklung ist, denn das ist für mich der deutlich schwächere Part innerhalb des Klangkosmos der Band. Daher tendiert das neue Album für mich leider auch deutlich mehr Richtung Schwachpunkte. Die Jungs sind als Musiker aber gut genug, um mit dem nächsten Album wieder in die andere Richtung auszuschlagen. Bis dahin halte ich mich eher an die Vorgänger.

Die Schwachpunkte stehen im August unter dem Banner Rap & Hip Hop. Ich glaube, mit viel Wohlwollen hätte ich jedes der Alben für sich stehend noch irgendwie ins Mittelfeld gebracht, aber im Triumvirat führen mir die Werke dann doch zu deutlich vor Augen, wie enttäuschend das Genre im vergangenen Monat für mich war.

Das meiste Wohlwollen hab ich dabei noch für die K.I.Z. Boys mit ihrem VSK übrig. Die Hommage Wo die wilden Kerle flowen an sich ist liebevoll, die Parodien treffen ohne zu bösartig zu werden auch ins Schwarze, einzig: Das ist halt auch genau die Art von Rap, die ich tödlichst wack finde. Kann diesem 90er-Shizzle einfach nichts (mehr) abgewinnen, es funktioniert für mich nicht. Da kann der Vortrag mit noch so viel Liebe zum Detail erfolgen. Fazit: Nicht schlecht, aber sowas von meilenweit davon weg, meine Baustelle zu sein.

Baustellenfähiger hätte da schon das Kollaboalbum 1982 von Casper & Marteria ausfallen können. Von dem bin ich aber stark unterwältigt. Sicher, die beiden wollten hier vor allem Spaß haben, in Erinnerungen schwelgen, und Musik machen, die so simpel ist, dass sie das auf einem ihrer Soloalben so im Leben nicht mehr hätten machen können. Ich gesteh den beiden das als Spaßprojekt komplett zu und nehm das ihnen auch nicht krumm, aber bis auf den Opener, der mir noch wirklich viel Spaß macht, hat das Album mir so einfach nichts zu bieten. Wird live funktionieren, aber daheim nicht mehr rotieren.

Kamikaze von Eminem ist wohl auch so ein Ding zum in der Vergangenheit schwelgen. Für das Album spricht, dass es um Welten besser ist, als der Vorgänger vom Dezember (eine Aufgabe, die ähnlich schwer ist, wie im Ich sehe was, was du nicht siehst gegen Stevie Wonder zu gewinnen), und dass Eminem wortgewandt und technisch stark ist wie eh und je. "Wie eh und je" lässt sich aber auch auf die vollkommen aus der Zeit gefallenen, in meinen Augen und vor allem Ohren stellenweise einfach beschissenen Beats sagen. Dass Em Wert auf Botschaften und deren Vortrag legt, ist ja gut und recht, aber bitte, kann man sich nicht zumindest ein kleines bisschen Mühe beim Beatpicking geben? So ist das für mich leider nicht mehr als hemmungslose Selbstbefriedigung auf die eigenen Fähigkeiten auf Albumlänge.

Habe das Kollaboalbum 1982 bislang einmal gehört und habe die gleiche Meinung. Gibt den einen oder anderen Song (1982, Supernova) welcher gut ist. Der Rest ist wirklich unterdurchschnittlich bei den Können der Beiden. Live wirds aber irgendwie schon wieder gut sein...
 

Alphawolf

Schnauzer-Andi
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Gute Nachrichten, auch im September konnte man Musik hören. Und zwar:

Mein Highlight des Monats heißt On Dark Horses und kommt von Emma Ruth Rundle. Der widme ich mich zum ersten mal auf Albumlänge und ich bin hin und weg von diesem düsteren, zeitweise gar bedrohlichen Post Rock. Und auch wenn die Düsternis hier ganz anders dargeboten wird, als beim dieses Jahr veröffentlichten Album von Anna von Hausswolff, muss ich doch ein ums andere mal auch an sie denken und mir dabei vorstellen, was für ein Highlight das wohl wäre, wenn die beiden miteinander auf Tour gehen würden. Wird man ja wohl noch von träumen dürfen!

Im Mittelfeld herrscht diesen Monat starkes Gedränge. Hier bin ich mir aber bei einigen Vertretern ziemlich sicher, dass die sich im Laufe der kommenden Zeit noch zu Highlights entwickeln können.

Auf die Langzeitwirkung bin ich beispielsweise bei Grave Mounds And Grave Mistakes von A Forest Of Stars und Great Escape von Crippled Black Phoenix extrem gespannt. Beide Alben sind, wie man das von den entsprechenden Bands natürlich auch kennt und schätzt, sehr ausufernd und ganz sicher nichts zum Nebenbeihören. Während A Forest Of Stars den Hörer einmal mehr in Klangwelten zwischen rasendem Black Metal und klassischer Anmut, zwischen Wut und Verzweiflung entführen, finden Crippled Black Phoenix wieder näher an die progressive Psychedelik, die sie zu einer der spannendsten harten Bands der 2000er gemacht hat.

Traditionell stark unterwegs sind auch Helrunar, die nach wie vor keine Pagan Metal Band sind, mit ihrem neuen Langeisen Vanitas Vanitatvm. Irgendwo zwischen Black und Doom, angereichert mit allem, was wahlweise böse ballert oder die Atmosphäre verdichtet, zeigt sich auf über 60 Minuten einmal mehr, dass Marcel Dreckmann einer der zuverlässigsten Charaktere des deutschen Metal ist. Und ein fantastischer Sänger sowieso!

Apropos traditionell stark, bei Uriah Heep liegt die Betonung natürlich vor allem auf traditionell. Was für ein großartiges, vor Spielfreude und songwriterischer Stärke trotzendes Spätwerk Living The Dream werden würde, hätte ich nicht geahnt. Obwohl Bernie Shaw ja mittlerweile schon längst der Sänger ist, der die längste Zeit bei Heep verbracht hat, war er bei mir bisher gefühlt trotzdem immer noch der Neue, der gegen David Byrons Heldentaten ansingen musste. Und ganz ehrlich? Das schafft er. Starkes Hard Rock-Album!

Durchaus überraschen konnte mich auch Palms, das neue Album von Thrice. Diese Art der Rockmusik empfinde ich in der Regel einfach nicht als reizvoll genug, um mich eingehend mit ihr zu beschäftigen, dennoch muss ich anerkennen, dass dieses Album vor starken Melodien, emotionalen Songs und tollen Ideen nur so strotzt. Es liegt leider in der Natur der Dinge (oder besser gesagt des Genres), dass das Album bei mir nicht in der Heavy Rotation landen wird, für Genreliebhaber kann die Scheibe aber nur ein Jahreshighlight sein.

Und noch so eine Überraschung. Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs haben nicht nur einen absolut fantastischen Bandnamen, sondern mit King Of Cowards auch ein sehr starkes Album veröffentlicht, das ich so in der Form gar nicht unbedingt erwartet hatte, da ich sie schlichtweg bisher kaum auf dem Schirm hatte. Das Album wütet, ist im besten stoner-/dommigen Sinn staubtrocken und weiß brutale Einfachheit und anspruchsvolle Instrumentalarbeit gekonnt zu vereinen. Die könnten gerade so gut aus Savannah kommen.

Bei Lifehunger von Vreid war ich dagegen ziemlich genau darauf vorbereitet, was mich erwarten würde. Dass die schon lange nicht mehr bloß am Black Metal hängen, sondern einen sehr ansprechenden Black'n'Roll darbieten, ist kein Geheimnis, dass sie das ausgesprochen gut können auch nicht. Ein Hit wie Raped By Light fehlt zwar leider, dem starken Gesamteindruck tut das aber zum Glück keinen Abbruch.

Was er kann muss auch Paul McCartney auf Egypt Station niemandem mehr beweisen. Dass sein Soloschaffen dabei natürlich nicht ansatzweise an die Brillianz seiner halbwegs bekannten Schülerband rankommt - geschenkt. Das Album macht Spaß, zeigt Paul auch in hohem Alter als Musiker, der mit offenen Augen durch die Welt der Musik geht, sich immer noch für Neuerungen begeistern kann und dabei zu keinem Zeitpunkt wirkt, als würde er sich anbiedern. God bless your soul, Paul, god bless your soul.

Abgeschlossen wird die Aufzählung durch Alligatoah, der auf Schlaftabletten, Rotwein V ziemlich genau das abliefert, was man von ihm erwartet. Problem: Hat sich bei mir einfach komplett abgenutzt. Es reizt mich schlicht nicht mehr, dass in mindestens jedem zweiten Track eine Position nicht nur überspitzt, sondern dermaßen over the top eingenommen wird, um auch ja den Standpunkt klar zu machen, und dabei so viele Rap-untypische Vokabeln wie nur irgendwie möglich zu Wortspielen verarbeitet werden. Das ist mir alles bei Kalibas unbestrittener musikalischer Klasse einfach mitlerweile viel zu vorhersehbar und holt mich leider einfach nicht mehr hinterm Ofen hervor. Mehr Spaß macht mir da tatsächlich das Cover-Album, das der Special Edition beliegt.

Gabs diesen Monat mit Sicherheit, aber gehört hab ich keinen. Juhu!
 

Alphawolf

Schnauzer-Andi
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Endspurt! Im Oktober gabs das ein oder andere Schmankerl, das in meinen Jahrescharts noch weit oben charten könnte.

Das erste Highlight kommt für mich wenig überraschend von den großartigen Ultha, die auf The Inextricable Wandering einmal mehr ausloten, wie weit sich das Korsett Black Metal ausdehnen lässt, um der Musik den nötigen Raum zum Atmen zu geben. Hypnotische Longtracks, düstere Synthesizer-Zwischenspiele, tiefschwarze Klangwelten - Ultha zementieren weiterhin ihren Ruf, einer der besten neuen Namen im hießigen Schwarzmetallsektor zu sein. Genre-Jahreshighlight!

Überraschender hat mich da schon The Wheel, das zweite Full-Length-Album der Dänen Slaegt erwischt. Zwar hat sich an der zunächst exotisch anmutenden Formel "Dissection trifft Thin Lizzy" eigentlich nichts geändert, das Songwriting präsentiert sich im Vergleich zum Debüt aber deutlich knackiger und zielstrebiger und das tut den Songs mMn merklich gut, denn genau das hatte ich damals beim Erstling noch kritisiert.

Apropos Black Metal und was man damit so alles anstellen kann, von Agrypnie gabs im Oktober gleich zwei Releases. Während Pavor Nocturnus, eine Sammlung von Demo-Neuaufnahmen und Orchester-Versionen bekannter Agrypnie-Songs zweifelsohne ein tolles Release für Fans ist, das qualitativ absolut zu überzeugen weiß, ging es mir natürlich deutlich mehr um das neue Studioalbum Grenzgaenger, das Agrypnie in Bestform präsentiert: Sperrig, gleichzeitig leidenschaftlich, auf musikalisch gewohnt hohem Niveau. Ein Album, das extrem viel Zeit erfordert, um sich darin zurecht zu finden. Daher noch keine Einordnung in der obersten Schublade, die wird aber zweifelsohne im Test of time erfolgen.

Mit Black Metal gar nichts mehr zu tun haben bekanntermaßen Behemoth. Mit klassischem Death Metal aber genauso wenig, denn spätestens Nergals Ausflug mit seinem genialen Nebenprojekt Me And That Man hat im behemothschen Klangkosmos die Tore für Experimente geöffnet, und die beste Nachricht, die mit der Veröffentlichung von I Loved You At Your Darkest einhergeht ist glücklicherweise auch: Das funktioniert. Egal ob die Vorliebe zu Postpunk und Dark Wave, oder der Einsatz von Kinderchören: Das Soundbild wird durch jede dieser Spielereien sinnvoll erweitert, das Album hat Hits zu bieten, und verdammt, ich gönne sowieso nur wenigen Menschen so sehr ihren Erfolg mit sowas, wie Nergal. Das Album wird in die Geschichte eingehen als ein Album, das Menschen zu Metal-Fans machen wird.

Die Dänen von Vola haben vor drei Jahren mit Inmazes ein sehr überraschendes Jahreshighlight vorgelegt. Ganz so überraschend kommt die hohe Qualität, die auf Applause Of A Distant Crowd abgeliefert wird, also nicht mehr daher, die gezeigte Experimentierfreude und der Mut, über den proggigen Tellerrand hinauszublicken allerdings schon. Geradezu poppig präsentiert sich die Platte in einigen Momenten - und mMn sind das auch die besten Momente des Albums.

Gefühlt wurde seit Jahren kein Debüt-Album mehr so leidenschaftlich herbeigesehnt wie das von Greta van Fleet. Und man muss ganz klar sagen, trotz der gewaltigen Fallhöhe, die so eine Euphorie mit sich bringt, und trotz der gewohnten Unkenrufe bzgl. (vermeintlich) dreister LedZep-Ripoffs: Das Album hält dem Hype stand. Tolle Songs, die die bisher aufgezeigten Stärken weiter unterstreichen. Für mich waren die EPs zwar hitlastiger, und vermutlich wird sich die Zusammenstellung From The Fires auch langfristig für mich wie das stärkere Release anfühlen, aber das ändert nichts daran, dass Anthem Of The Peaceful Army einfach ein starkes Album ist.

Schwachpunkt #1 kam im Oktober leider von Ska-P. Ich habe von denen seit Ewigkeiten kein ganzes Album mehr gehört, weiß also nicht, wann die Entwicklung, die ich hier gehört habe, genau eingesetzt habe, aber leider kommt Game Over so zahnlos und zahm daher, dass ich im Leben kein neues Ska-P Album mehr hören muss, glaube ich. Schade.

Schwachpunkt #2 sind streng genommen die Schwachpunkte #2 bis #4, denn Chris Black, der in der Metal- und Hardrock-Szene ja ohnehin schon als einer der umtriebigsten Charaktere gilt, hat mit seinem Projekt Professor Black einfach mal drei Alben gleichzeitig veröffentlicht. Dabei ist I Am The Rock seine Hommage an den Sound von Motörhead, Sunrise huldigt dem Spätwerk von Bathory und LVPVS legt den Wert auf elektronische Spielereien. Nur, was soll man sagen? Für das Motörhead-Album ist die Stimme einfach nicht rotzig genug und nimmt den Songs den Punch, für das Bathory-Album ist die Stimme wiederum nicht episch genug, und auf LVPVS singt er überhaupt nicht, das Album in sich ist aber viel zu uninspiriert, um davon wirklich profitieren zu können. Sehr schade, denn auch wenn ich mit den meisten Black-Projekten von Haus aus nichts anfangen kann, so kann man zumindest jederzeit eine gewisse Qualität attestieren. Das fällt mir hier nur leider wirklich schwer.
 
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Parkrocker
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1. Algorithm 7,5/10
Guter Einstieg in das Album, könnte ich mir auch als Opener auf der Tour vorstellen, auch wenn ich weiterhin lieber Thought Contagion hätte
2. The Dark Side 7,5/10
Hält das Niveau des Openers ohne Problem, vielleicht sogar noch einen Ticken eingängiger
3. Pressure 11/10
Beste Nummer auf dem Album und vielleicht auch die beste Muse Nummer seit The Resistance. Feier ich komplett. Absolut tanzbarer Party Hammer.
4. Propaganda 3/10
Kann ich wenig bis gar nichts mit anfangen, für mich Ausfall Nr. 1 auf dem Album
5. Break It to Me 2/10
Ouh... meine Ohren bluten... ganz schlimmes Ding und Ausfall Nr. 2...
6. Something Human 9/10
Hab ich gefeiert als es kurz nach dem Konzertfilm als Single veröffentlicht wurde. und feier es auch jetzt noch. Ist sowohl als normale Version als auch in der Akkustik Version richtig gut. Denke die zweitere wird den Eingang in die Setlist auf der Tour finden mit Matt an der Akkustikgitarre. Würde ich sehr begrüßen.
7. Thougt Contagion 9/10
Auch richtig gut, war aber schon vorher klar dass das einer der besten Songs des Albums sein wird. Muss immer an den Auftakt des Konzertes bei RiP denken. Hoffe es bleibt der Opener!
8. Get Up and Fight 6/10
Gehe mit den Meinungen hier konform das die Leitmelodie des Songs richtig übel ist, allerdings finde ich auch das der Mittelteil des Songs gut hörbar ist. Kein Komplettausfall aber sicher auch keine Sternstunde.
9. Blockades 7/10
Hat ein gutes Niveau, nichts was mich jetzt komplett vom Hocker haut, aber doch anständig
10. Dig Down 7/10
Hat lange gedauert bis ich mich mit der Nummer angefreundet habe, auf Rock im Park noch gehasst... mittlerweile gehts irgendwie ins Ohr. Gewinnt durch mehrmaliges hören an Qualität
11. The Void 7,5/10
Solide Nummer zum Abschluss!

Im gesamten würde ich dem Album eine 8/10 geben, die Übergranate Pressure reißt es für mich raus. Finde das Album im Gesamten auch deutlich stärker als Drones. Strahlt alles wieder etwas mehr positive Energie aus und lässt meiner Meinung nach viel Raum für die visuelle Gestaltung der Konzerte.
 

Ksaver

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Wird das dieses Jahr ein unverhofftes Punkrock Revival für mich? Es scheint so. Da hat nämlich schon wieder eine Band dieses Genres ein extrem feines Album veröffentlicht.

Band nennt sich Prince Daddy & The Hyena und das ganz und gar großartige Album Cosmic Thrill Seekers. Ich war lange nicht mehr so euphorisiert nach dem ersten Hören eines Albums wie vor einigen Wochen, als das Album zum ersten Mal lief. Aber da ist grundsätzlich erstmal Vorsicht geboten. Schon öfters hat ein Album bei mir quasi über Nacht seinen Zauber verloren. Doch nicht in diesem Fall. Das Ding ist nach wie vor heißer Kandidat auf mein Album des Jahres.

Es kommt selten genug vor, dass im Punkrock ein Konzeptalbum veröffentlicht wird. Und so eines dann schon gleich gar nicht. Es besteht aus drei Akten, bei denen die Songs nahtlos ineinander über gehen. Da macht es durchaus Sinn, auch bei einer Laufzeit von etwas über 40 Minuten eine Doppel-LP zu veröffentlichen. So bekommt nämlich jeder Akt seine eigene Seite.

Die einzelnen Songs an sich sind alle super abwechslungsreich, was an sich für Punk ja schon eher ungewöhnlich ist. Da driftet man einmal fast in den Pop-Punk ab, nur um das Ruder direkt wieder herumzureißen in etwas härtere Gewässer. Dann tauchen mal kurz Bläser auf, aber auch in einer für Punkrock nicht gerade typischen Art und Weise. Hin und wieder wird dann mal ein ruhigerer Part oder sogar Song eingestreut, um dann direkt wieder von einem Riff abgelöst zu werden, der einen nahezu zum Tanzen zwingt. Auch vor nahezu unverschämt poppigen Parts scheut man sich nicht. Überhaupt sind die zahllosen unfassbar eingängigen und gleichzeitig sich nie wiederholenden Gitarrenriffs die große Stärke der Platte. Und über allem liegt die gequälte Stimmt von Kory Gregory, der nicht selten an Fat Mike erinnert und mit dem Album seine nicht ganz so optimal verlaufene Vergangenheit aufarbeitet. Den Gesang muss man mögen, aber ich finde, dadurch hebt sich das Ganze nochmals vom Einheitsbrei der Genre Kollegen ab.

Schwierig hier einen Song rauszuziehen, da man sich das Album definitiv einfach am Stück anhören sollte, aber ich nehm einfach mal eine der Auskopplungen.

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Das Album sowie der auch sehr empfehlenswerte Vorgänger können (theoretisch) auf der Bandcamp Seite der Gruppe kostenlos runtergeladen werden. Ich hab mir aber natürlich direkt die LP (die teuerste in meiner Sammlung!) gegönnt, um die Jungs etwas zu unterstützen. Es freut mich ungemein, dass es in einem Genre, das mich mittlerweile größtenteils eher kalt lässt, aber dann doch ziemlich geprägt hat, auch noch solche Veröffentlichungen gibt. Wo andere dies nur versprechen, gibt's hier wirklich "All Killer No Filler". Gerne mehr davon!

€: Ach ja, ne Wertung wäre vielleicht nicht verkehrt: 9/10
Innerhalb des Genres: 10/10
 

newmichael

Parkrocker
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Volbeat - Rewind, Replay, Rebound

Der ein oder andere Parkrocker kennt mich. Ich bin ja eher der Optimist und gewinne Dingen die andere Kacke finden eher noch etwas gutes ab. Lange nicht so sehr wie ein Frankenstolz, doch generell eher positiv gestimmt.
Vor 3 Jahren erschien das letzte Volbeat Album. Im PR kam es eher so mäh an, im Freundeskreis auch als austauschbar erachtet. Ich fande 50% auch Kacke, die andere Hälfte allerdings überragend. Seal the Deal, Black Rose, the Bliss, the Devils bleeding Crown - > Was für Bretter.

Nun haben wir 2019 und das nächste Album steht an. Ich habe mir etwas Zeit damit gelassen, mir aber auch vorgenommen mal wieder ein Review zu schreiben. Song für Song. Ganz ehrlich? Ich kann es nicht.
Überraschung: DAS DING TAUGT NICHTS. Positiv:
Wir haben mit den Nummern 2 und 4, also "Pelvis on Fire" und "Die to Live" zwei rotzige, Spaß machende Elvis-Rock Nummern. Da sie früh kommen, hatte ich Hoffnung auf ein gemischt gutes Album. Denkste. Was ist denn aus dieser Live nach wie vor überragenden Band geworden? Radiomukke schön und gut aber dann doch bitte mit ein wenig mehr Substanz Es fehlt an allem. Volbeat sind im Jahre 2019 austauschbar. Das mag den klassischen Parkrocker nur wenig überraschen, ich für meinen Teil bin doch schwer entäuscht. Die lieben Rock und Metal, das kann denen doch im Studio keinen Spaß machen. Bitte Jungs, macht mal 3 Jahre Pause, erfindet euch neu oder alt. Mir egal, so gehts nicht weiter.
 

Snakecharmer22

Parkrocker
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Hab mich auch fast etwas geschämt, dass ich auf dem Album dann doch 2, 3 Lieder ganz geil finde und es leider nicht total verreisen kann. Aber - und das ist noch schlimmer- es ist halt komplett belanglos, nichtssagend und ausgelutscht, schon bevor man das Ding hört.
 

parkrocker92

Parkrocker
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Ich grab mal wieder nen älteren Thread aus, weils sonst einfach nirgends so richtig reinpassen will.

Bisher hab ich Alkaline Trio maximal nebenbei gehört und nicht weiter beachtet. Könnte nichtmal einen einzigen Songtitel nennen. Mit dem neuen Album Blood, Hair and Eyeballs holen sie mich aber komplett ab. Das macht von vorne bis hinten einfach richtig Spaß. Highlights sind für mich der namensgebende Song "Blood, Hair and Eyeballs" und "Bad Time". Vor allem letzterer ist absolut überragend. Das Album wird auf jeden Fall noch sehr oft durchlaufen.

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