So 5.7.09 - Aung San Suu Kyi seit 5000 Tagen unter Arrest

Balu

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Ich halte mich aus politischen Themen ja oft raus, dieses traurige Jubiläum am Sonntag möchte ich jedoch nicht unkommentiert lassen.

Burma_3_150.jpg


Aung San Suu Kyi ist Politikerin und setzt sich seit den späten 1980er-Jahren für eine gewaltlose Demokratisierung ihres Heimatlandes Burma ein. 1990 gewann ihre Partei die Wahlen, das Ergebnis wurde aber von den Militärs nicht anerkannt. 1991 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Seit 1989 wurde sie immer wieder unter Hausarrest gestellt und Kommunikation oder Kontakt mit Aussenstehenden untersagt. Von den letzten 20 Jahren hat sie fast 14 Jahre unter Arrest gestanden.

Im Mai 2009 wurde Aung San Suu Kyi wenige Tage vor Auslaufen ihres Hausarrestes verhaftet und wegen Missachtung der Hausarrestbestimmungen ins Insein-Gefängnis in Rangun gebracht, wo unter dem Vorwurf, sie habe einen US-Amerikaner in ihrem Haus beherbergt, der Prozess gegen sie eröffnet wurde.

Es gibt viele Internationale Proteste und Aktionen. Nach ungezählten Auszeichnungen verlieh ihr Kanada am 17. Oktober 2007 die Ehrenstaatsbürgerschaft. Der US-Kongress versah sie nach einstimmigem Votum am 17. Dezember 2007 mit der „Kongress-Medaille in Gold“.

Für Interessierte:
http://www.64forsuu.org/index.php?lang=de
http://www.asienhaus.de/index.php

“Please use your liberty to promote ours.” Aung San Suu Kyi


More than 2,100 political prisoners are in Burma’s jails - many have been brutally tortured.
The dictatorship is trying to wipe out ethnic people in Eastern Burma - evidence shows that more than 3,300 villages
have been destroyed in the past 15 years.
Rape is used as a weapon of war - even against girls as young as five.
Hundreds of thousands of people have been used as slave labour, and even as human minesweepers.
The dictatorship spends around 40 percent of the budget on the military, while the majority of people live in poverty.

Es gibt zwar kein Öl in Burma, aber deshalb sollte man trotzdem nicht wegsehen
 

Balu

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Nachricht von heute, der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
Aung San Suu Kyi ist weiterhin im Gefängnis. Der UN-Generalsekretär Ban ist heute in Burma eingetroffen um über die Lage zu sprechen

Noch ein paar Facts zur Situation
- Die Partei von Aung San Suu Kyi hatte 1990 eine Mehrheit von 80% bei der Wahl erzielt
- Aung San Suu Kyi wurde vor der Wahl unter Hausarrest gestellt von der Militärregierung
- Nach der Wahl wurde entschieden das jemand unter Hausarrest natürlich nicht die Regierung übernehmen könne, weil derjenige ja schliesslich nicht sein Haus verlassen kann
- Das Ergebnis von 80% für die Partei wurde ignoriert
- Sie hat zwei Kinder mit ihrem 1999 verstorbenem britischen Ehemann
- Die Militärregierung hat im Anschluss ein Gesetz erlassen das es Bürgen die mit Ausländern Kinder haben verbietet sich für ein Regierungsamt zu bewerben
 

chaoZ

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ein Hoch auf den Grundsatz nulla poena sine lege :roll:
 

Balu

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Die Farce geht weiter... Wahlen stehen an...

Burmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi ist nach dem neuen Wahlgesetz von den geplanten Parlamentswahlen ausgeschlossen – weil die Militärjunta sie inhaftiert hatte.

Nach dem am Montag erlassenen und am Dienstag in Staatsmedien veröffentlichten Gesetz dürfe niemand, der zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden sei, einer Partei angehören, sagte ein Sprecher von Suu Kyis Partei. Die führende Oppositionspartei NLD sei folglich dazu gezwungen, ihre Vorsitzende noch vor den Wahlen auszuschließen.

Wer also vom aktuellen Regime bereits einmal verurteilt wurde darf sich nicht mehr an den Wahlen beteiligen. Dadurch lässt sich die Opposition natürlich nach belieben kontrollieren und mundtot machen. Das Ganze gilt dann noch als Demokratie?

Die letzten freien Wahlen 1990 hatte die NLD klar gewonnen, die Junta erkannte das Ergebnis aber nicht an. Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi, die 14 der vergangenen 20 Jahre unter Hausarrest oder im Gefängnis verbrachte, war erst im Februar mit einem Einspruch gegen eine Verlängerung ihrer Strafe gescheitert. Sie verbüßt derzeit eine weitere 18-monatige Arreststrafe.
 
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Reaktionen: Fabus und maxibt

maxibt

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Danke Balu...
Ist hier noch jemand bei Amnesty engagiert? Sei es als Spender, Fördermitglied, oder evtl. sogar als Aktiver?
 

Hägar

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grml zefix wo ist die us-armee wenn man sie wirklich mal braucht?
 

Tobi_dth

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Das ist auf jeden Fall erstmal ne tolle Sache, aber man muss sich fragen, wie lang das so bleiben wird. Man weiß ja nicht, wann das Regime wieder Auflagen erteilt.