Nach endlich einer vernünftigen Mütze Schlaf im eigenen Bett, ein kurzes Review zu einem denkwürdigen Wochenende, nachdem ich das große Glück hatte vor Ort dabei sein zu können.
Ticketkauf und Vorbereitung:
Bei der Ankündigung der Veranstaltung war ich natürlich erstmal (wie vermutlich die meisten) baff, und das obwohl mit Tool meine Lieblingsband noch nicht mal auf dem Plakat stand. Black Sabbath höre ich nach wie vor gerne, hat mich aber insbesondere in meinen frühen Zwanzigern sehr intensiv begleitet, sodass sie immer noch in den Top 10 meiner meist gehörten Künstler rangieren. Daher habe ich dann auch den Entschluss gefasst es zu versuchen Tickets zu bekommen.
Habe mich dann für den Artist PreSale bei Ozzy registriert, einen Code erhalten und konnte es dann bereits Dienstags (regulärer Verkaufsstart: Freitag) versuche. Eingeloggt, in die Warteschlange eingereiht, Warteschlangenplatz 4877. Das war dann auch der Moment in dem ich mir gedacht habe "
Fuck, das könnte wirklich was werden".
Ticketkauf selbst dann ein relativ bescheidenes Erlebnis. Ständig Fehlermeldungen etc, ein typisches Ticketmastererlebnis halt. Habe am Schluss ein Ticket für den Innenraum bekommen. Hatte zunächst auf Sitzplätze spekuliert, vorallem wegen der Dauer des Events, war mit GA aber auch zufrieden.
Dann noch Flug und Hotel direkt am Flughafen gebucht, wo insb. die Hotelpreise schon saftig angezogen hatten, aber noch nicht so schlimm wie am Freitag dann waren.
Birmingham:
Freitag Vormittag dann mit ~45 Minuten Verspätung wegen Gewitter in München und einem Metaller-Anteil im Flieger von ca. 30% in Birmingham angekommen und direkt mit dem Zug nach Aston gefahren. Wollte mir direkt Merch holen um mir die Schlangen am Samstag zu ersparen (Merch gibt es btw auch online, aber gut). Nach einer Stunde in der Schlange neben der Arena dann auch alles bekommen was ich wollte. Der Merch Verkauf war imo sehr gut organisiert. War etwas aus, wurden die Leute die das wollten in einer extra Schlange an der Seite geparkt, bis der Restock kam!
Dann zurück nach Birmingham Center und die Stadt sowie die Black Sabbath Spots (Mural, Bridge, Ausstellung, etc.) besichtigt.
City Center war tatsächlich toll, aber sobald man etwas außerhalb kam, war es schon relativ heruntergekommen. Hat man auch in Aston selbst gemerkt.
In der Stadt selbst war Abends bei bestem Wetter die Hölle los. Neben Back to the Beginning war an dem WE dort noch ein großes Cricket Event und die beiden Abschlusskonzerte des Electric Light Orchestra. Habe dann am ebenfalls stattfindenden Food Festival noch was gegessen und bin dann gegen 20:30 Uhr ins Hotel zurück.
Villa Park:
Samstag früh mit dem Bus zur Arena gefahren und um 10:30 Uhr in der Schlage eingereiht. Einlass, Ticketkontrolle und Security Checkt hat alles reibungslos funktioniert, waren auch alle bestens gelaunt. Im Innenraum dann ein Bier geholt und einen Platz gesucht. Hier gab es auch noch zwei Merchstände, an denen direkt nach Einlass auch nichts los war. Ich stand dann an der rechten Absperrung des linken FoHs und damit relativ perfekt. Man stand leicht erhöht, konnte sich anlehnen und hatte perfekte Sicht. Hier stand ich dann auch den ganzen Tag über zusammen mit zwei Engländern und einem Brasilianer, haben uns immer den Platz frei gehalten so gut es ging und gegenseitig die Getränke mitgebracht.
Orga auch innerhalb des Stadions aus meiner Sicht absolut top. Ich musste nie (!) anstehen, weder für Getränke, noch für Toilette. Einzige nennenswerte Schlangen waren beim Essen, die habe ich aber nicht in Anspruch nehmen müssen. Getränkepreise mit 8 Pfund für ein Pint Bier oder Cider aber relativ saftig.
Mastodon:
Erste Band Mastodon. Gab anfangs Tonprobleme, dafür gab es mit Supernaut zusammen mit Mario Duplantier, Danny Carey und Eloy Casagrande direkt mein erstes absolutes Highlight. Einer meiner Lieblings Black Sabbath Songs.
8/10 (vorallem wegen Supernaut

)
Rival Sons:
Davor noch nie live gesehen und positiv überrascht, das war richtig gut!
8/10
Anthrax:
Sind mir von letztem Jahr noch einen Auftritt schuldig, so hab ich sie jetzt zumindest mal gesehen. Haben mich aber nur so mittel abgeholt.
7/10
Halestorm:
Ich höre Lzzy und die Band wirklich gerne, aber irgendwie ist beim zweiten Song und beim Ozzy Cover der Funke nicht so richtig übergesprungen. Love Bites aber wie immer super.
7/10
Lamb of God:
Hier ging das erste mal so richtig die Post ab, da ist das ganze Publikum merklich aktiver geworden. Randy Blythe ist aber auch ein absolutes Viech und super sympathisch. Laid to Rest, Redneck, Children of the Grave alles tiptop.
10/10
Supergroup A:
Die erste der beiden Supergroups. Zuerst mit Lzzy als Sängerin, dann kam David Draiman. Und das war dann doch etwas awkward, als das halbe Stadion anfängt ihn auszubuhen. Hat auch den ganzen Vibe gekillt, obwohl das gesanglich schon ok war fand ich.
Nächste absolute Hightlight (und für mich völlig unerwartet): Changes mit YOUNGBLUD als Sänger.
7/10 (wobei Changes eine 10/10 war)
Alice In Chains:
Bin ich nur so mittel mit vertraut, war aber schon gut. Man in the Box und Would? kennt man dann halt doch.
8/10
Gojira:
Ich find Gojira live ja sowieso immer klasse. Stranded, Silvera und Mea culpa mit Marina Viotti alle spitze, auch das Black Sabbath over Under the Sun war top.
9/10
Drum-Off:
Drei Drumsets auf der Bühne, Travis Barker, Chad Smith und Danny Carey laufen auf und geben sich ein Battle, dazu Tom Morello, Nuno Bettencourt und Rudy Sarzo auf der Bühne. Das war schon das zweite mal dass ich mir an dem Tag gedacht habe "
Was ist das??" und "
Das bekommst du so auch nie wieder". Und dabei ging es gerade erst los...
9/10
Supergroup B:
Das war völlig surreal, wer sich hier alles die Klinke in die Hand gegeben hat und welche Kombinationen an Musikern hier auf der Bühne stand. Breakting the Law und Snowblind absolute spitze. Die beiden Songs mit Sammy Hagar haben etwas die Stimmung rausgenommen. Als für die letzten drei Songs dann aber plötzlich Steven Tyler und für einen sogar Ron Wood auf der Bühne standen, gab es tatsächlich kein Halten mehr.
10/10
Pantera:
Keine Ahnung was mit Phil los war, aber so richtig gut fand ich das nicht. Schwächster Auftritt des Abends in meinen Augen. War stimmlich irgendwie schwach und auch die beiden Covers kamen nicht richtig rüber. Habe aber auch keinen Vergleich, da noch nie gesehen.
5/10
Tool:
Die Jungs hatten Bock, und es gibt jetzt einen ProShot - alleine das ist ja bemerkenswert genug. Songs waren gut, auch das Hand of Doom Cover kam richtig gut. Sound durchgehend extrem tight. Hätte mir statt Forty Six & 2 vill lieber einen anderen Song gewünscht, aber gut.
Man hat aber dem Publikum angemerkt, dass nicht alle damit was anfangen können.
9/10
Slayer:
Ähnlichwie bei Lamb of God ging hier richtig die Post ab, vorallem bei Raining Blood gingen wirklich überall die Pits auf. Musikalisch, stimmlich war das alles gut und hat sehr Bock gemacht.
9/10
Guns N' Roses:
Als Axl angefangen hat zu singen hab ich mir gedacht "
Ach du scheiße...". Das war krum und schief, hui. Hat sich dann aber gefangen, auch wenn Sabbath Bloody Sabbath ebenfalls nicht richtig gepasst hat. Welcome to the Jungle und Pradise City dann aber super, hat den Aufritt für mich so ein bisschen gerettet dann.
7/10
Metallica:
Irgendwie seit 13 Jahren nicht mehr gesehen. Aber das war geil, vill sollte ich doch mal wieder auf ein Einzelkonzert

Auch hier hatten alle, Band wie Publikum, richtig Bock. Auch die Covers richtig stark.
9/10
Ozzy:
Sehr emotional. Stimmlich erstaunlich gut, aber man merkt schon dass körperlich der Ofen einfach aus ist. Man hat ihm auch angesehen, dass er will, es aber halt nicht geht. War ein komisches Gefühl.
Habe ich bei Mama, I'm Coming Home ein bisschen geweint? Vielleicht.
8/10
Black Sabbath:
Ähnlich wie bei Ozzy sehr emotional. Hatte vor einem Jahr nie davon geträumt War Pigs oder Paranoid noch einmal live erleben zu dürfen, möglicherweise kam hier auch noch mal die ein oder andere Träne.
Aber es ist erstaunlich, was insb. Tony und Geezer noch in der Lage sind zu leisten. Auch Bill Ward hat seine Sache noch richtig gut gemacht (und in einem Power Move im Set sein T-Shirt ausgezogen

).
Atmosphäre absoluter Wahnsinn, wenn die ganze Arena War Pigs mitsingt.
10/10
Einziger Wehmutstropfen vill, dass ich nach Paranoid zum Bus rennen musste, damit ich den letzten Zug zum Hotel noch erwische (Fünf Minuten vor Abfahrt am Gleis gewesen, das war für meinen Geschmack zu tight). War für Black Sabbath dann auch schon weiter hinten gestanden, damit ich noch zügig durch den Ausgang komme.
Alles in allem war das ein fantastischer Tag und ich bereue keinen einzigen Penny den ich dafür ausgebe musste. Auch die Leute um mich herum alle super.
Rangiert jetzt auf meiner persönlichen Konzert-Highlight-Liste unangefochten auf Platz 1, das war wohl ein Once-In-A-Lifetime-Event.