Umwelt Rocky 2010 - Baden & Berlin

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Umwelt-Rocky 2010 - Baden & Berlin

Tag 1:

Wie kann man sich am einfachsten in Nürnberg verfahren? Ganz klar - man nimmt keinen Stadtplan mit! Auf diese Weise lernt man auch gleich diverse Nürnberger Wohngebiete und staugeplagte Messezufahrten kennen. So erreichten wir erschöpften Berliner erst eine gute Stunde später als geplant den Campingplatz an der Centerstage. Immerhin wurden wir so neben sehr angenehmen Leuten aus dem Badischen plaziert.
Nach dem verregneten Aufbau der Zelte durften wir noch einen geschlossenen Lidl bewundern - man rechnet als Berliner ja schon mit so manchem, aber mit Fronleichnam? Nicht zuletzt mangels größerer Einkäufe blieb unser Campingplatz vorerst also noch weitgehend jungfräulich. Da wir auf der Hinfahrt einen Abstecher nach Kassel zum Vorglühen eingelegt hatten, sahen wir den ersten Auftritten des Festivals etwas rammdösig von unseren Holzklappstühlen aus entgegen, Bild 1. Einen Besuch bei RATM später ließen wir den Abend mit ein paar gepflegten Runden Skat mit unseren badischen Nachbarn ausklingen.

Tag 2:

7.30 Uhr - Hierrr kommt die Sooonnne!

Daß der Auftritt von Rammstein seine Schatten vorauswerfen würde - das war uns ja klar. Aber daß unsere Zelte bereits um halb acht in der Frühe in unbewohnbare Saunen verwandelt waren, war schon eine ziemliche Tortur. Also nichts wie auf zum Praktiker-Baumarkt und einen ersten Sonnenschirm besorgt. Leider war die Dame an der Kasse nicht bereit, 20% Rabatt zu gewähren, auch wenn sie spontan kein Tier nennen konnte, welches sich hauptsächlich von Sonnenschirmen ernährt.

Tag 3:

7.30 Uhr - *SCHWITZ*

Mittlerweile zu elft, die Badener zählten schon halb zur Familie, wurde uns schnell klar, daß noch ein Pavillon her mußte, komme was wolle. Auch die Security hatte ein Einsehen, schließlich nutzten sie ja selbst jede Möglichkeit, Schatten aufzusuchen. Nach ein paar zünftigen Dosen Ravioli standen dann Cypress Hill, Kasabian und die Editors auf dem Programm, bevor wir uns KISS gaben - ganz gemütlich vom Jack Daniels Zelt aus. Nach einem abschließenden Besuch bei Hammerfall halfen dann ein paar Becher Milchreis, den gar nicht mal so kleinen Hunger zu besiegen.

Tag 4:

7.30 Uhr - *Ohne Worte*

Der Tag begann genau so träge wie die beiden vorigen Tage. Dankenswerterweise gab es bei uns auf dem Platz eine Frischwasserstelle und vor dem Eingang eine Art schattige Allee - ja genau, die Straße mit vielen Bäumen! Ein wettertechnischer Umschwung kündigte sich bereits am frühen Nachmittag an, als es der Security am Backstageeingang - zu den Klängen von Gentleman - den Pavillon umwehte - soviel zum Thema Pavillonverbot. Nach einem kurzen Anflug von Schadenfreude stellten wir mithilfe unseres Panzertapes deren Pavillon gemeinsam wieder auf.

Von den summierten Anstrengungen der letzten Tage geschwächt, kehrten vier von uns glücklicherweise schon am frühen Abend von den Bühnen zu unserer Campingstätte zurück. Denn es kamen bei Muse plötzlich kräftige Windböen auf, die uns nötigten, zu viert unseren Pavillon am Boden zu halten. Da in unserer näheren Umgebung kaum einer das Glück hatte, zufällig gerade an seinem Zelt zu sein, sahen wir in den folgenden Minuten einige umstehende Zelte, Pavillons und Planen an uns vorbeifliegen.

Während ringsum die Aufräumarbeiten begannen, saßen wir in den folgenden Stunden bei leichtem Dauerregen gemütlich unter unserem Pavillon - der als einziger die Wetterunbilden auf dem Centerstagecamping überlebt hatte. In entsprechend feucht-fröhlicher Stimmung lieferten wir uns mit unseren rückwärtigen Nachbarn aus Kaufbeuren bis spät in die Nacht einen Songbattle. Regelmäßige Verweise auf unser trockengebliebenes Refugium durften dabei natürlich nicht fehlen. So einige Passanten, die sich nicht an die Flatterbandabsperrungen halten wollten oder sich gar an einer zusammengekrachten Heimstätte neben uns vergriffen, wurden mit lauten Sprechchören bedacht. Die Worte “Ey, da ist abgesperrt!“ und “Ey, das ist UNSER Müll!!!“ werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Erst als keiner mehr eine brauchbare Stimme hatte, ging es ab in die Schlafstätten.

Tag 5:

7.30 Uhr - endlich mal keine Sonne…

aber trotzdem Aufstehen und obendrein auch noch Packstreß! Der erste Blick aus dem Zelt, trefflich eingefangen in Bild 2, zeigte nur zu deutlich auf, welche Arbeit jetzt noch vor uns liegen würde. Wo bliebe schließlich das Festivalfeeling, wenn es nicht am Zeltplatz auch einmal ausschauen würde wie nach einer durchzechten Nacht mit richtig fetter Party? Schon aufgrund des Glasverbotes läßt sich eine ganze Menge Müll nicht vermeiden - aber man sollte bei aller Dekadenz doch den Anstand haben, seine Hinterlassenschaften möglichst vollständig zu entsorgen!

Das Ergebnis, schlappe 2 Stunden später, läßt sich auf Bild 3 und 4 bewundern. Alle haben mit angepackt und diverse Müllsäcke abgegeben, insbesondere Viktor ist auch auf seine Kosten gekommen. Er hatte ja schließlich schon am vorigen Abend mit Nachdruck jedes eigene oder fremde Fitzelchen Müll im näheren Umkreis verteidigt, um möglichst viele Pfandmarken verwenden zu können. Die Security am Container war schon drauf und dran, mit den ganzen Resten gleich noch eine eigene Party zu feiern!

Wir alle hatten jedenfalls so viel Spaß wie selten zuvor und planen schon jetzt, im nächsten Jahr wieder mit von der Partie zu sein - mit unserem inzwischen altgedienten Pavillon und Sonnenschirm!

Grüße aus Berlin und dem Badner Land - auch im Namen von Alex, Cecilie, Christian, Christoph, Martin, Michi, Reinhard, Vanessa, der zweiten Vanessa und Viktor - stellvertretend von Lorenz :bang:
 

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