RECHTSEXTREMISMUS
Landeskriminalamt zeigt "Böhse Onkelz" an
Weil sie verbotene Lieder gesungen haben soll, hat das Landeskriminalamt Brandenburg Anzeige gegen die deutsche Hardrockband "Die Böhsen Onkelz" erstattet. Zuvor hatte die Behörde ein Konzert der Gruppe beobachtet.
Cottbus - Die Gruppe soll vor zwei Wochen bei einem Open-Air-Festival auf dem Lausitzring in der Nähe von Senftenberg vor mehr als 100.000 Zuschauern verbotene Lieder gespielt haben. Eine LKA-Sprecherin bestätigte einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "20 cent". Den "Böhsen Onkelz" wird bereits seit Jahren vorgeworfen, rechtslastige Propaganda zu verbreiten.
Nach Angaben von LKA-Sprecherin Bärbel Cotte-Heiße hatten LKA- Beamte das Festival auf dem Lausitzring beobachtet. Die Gruppe soll dort Lieder von ihrem ersten Album "Der Nette Mann" gespielt haben, die von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften auf den Index gesetzt wurden. Die Platte aus dem Jahr 1984 enthält rechte, gewaltverherrlichende und sexistische Lieder ("Der Nette Mann", "Fußball und Gewalt", "Dr. Martens Beat").
Die "Böhsen Onkelz" haben sich in der Zwischenzeit wiederholt von rechtem Gedankengut distanziert. Die beiden ausverkauften Auftritte auf dem Lausitzring waren von der 1980 gegründeten Band als "Abschiedskonzerte" deklariert worden. Dazu waren Fans aus der ganzen Bundesrepublik angereist.
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