HI,
@vorsicht_bissig
Ich habe deine Frage gesehen und war gespannt auf
@Alphawolf 's Antwort. Hier nun meine (leider sehr länglich):
Ich selbst habe früher komplett andere Musik gehört und hatte null Verständnis für Rock und schon gar nicht für Metal gehabt...
Irgendwann bin ich in eine Zwickmühle geraten.... hätte mich gerne auf eine Weise verhalten, welche aber gegen alles, was ich gutheiße, verstoßen hätte. Was macht man/frau in so einer Situation? Man platzt schier vor Emotion, und - wollte es mir nicht eingestehen - Hass..
Okay, was habe ich gemacht? Metal gehört. XD
Die Metalbands , die ich danach kennenlernen durfte, haben mir einfach einen Kanal gegeben. Schreien, wo man selbst still ist, aus Rücksichtnahme ggü Menschen, die man liebt. Tiefe Gefühle, ohne sie zu bewerten.... Spass haben, obwohl man meint, das wäre nicht angemessen, aber ich hatte sie nur aufgrund der Musik, obwohl man eigentlich keinen Spass hat...
nicht zuletzt:
diese unbändige Kraft, die im klaren Kontrast zu irgendwelchen depressiven Stimmungen steht.... es geht voran... tatsächlich fehlt mir eine derartige message in anderen Musikstilen! Da geht es mir zu oft einfach nur um "Spass haben". ; Mainstream füttern (ja, ich weiß, es gibt auch einen metal mainstream) (und ja, es gibt soo viele Bands, welche die Depression zu ihrem Thema machen, aber man muss die ja nicht hören...)
Zu Beginn kam ich mit dem "Growlen" auch nicht so gut klar... mittlerweile empfinde ich es als weiteres Musikinstrument , obwohl ich klaren Gesang bevorzuge.
Diese Musik drückt für mich so vieles aus, was ich selbst nicht leben kann oder nicht leben möchte.
Daher ist es für mich ein Kanal, ein Kanal, der mir Kraft gibt. Denn im Gegensatz zu all den Schönwetterliedern bzw. deren Interpreten, habe ich den Eindruck, dass bei vielen Metalbands sehr viel emotionale Masse hinter den Liedern steht, die Musik für mich authentisch ist.
Und, by the way, ich mag auch überhaupt nicht alles aus diesem Genre!
Insofern muss man /frau definitiv differenzieren: auch wenn es schwer fällt, sollte man das musikalische Können betrachten: so gibt es relativ einfach gestrickte Musik in diesem Bereich (in welchem nicht?). Andererseits gibt es viele Stücke, welche musikalisch höchst anspruchsvoll sind; man darf sich vom growlen nicht abschrecken lassen...
Dennoch kann man erkenen, ob Tonarten, Rhythmen, Stile während eines Liedes gewechselt werden, und wie dieses geschieht im Kontext des jw. Liedes. Und trotzdem, gibt es in nahezu jedem Genre Lieder, welche total einfach gestrickt sind, aber dennoch dermaßen authentisch sind, dass man sie auch - obwohl in anderen Stilen beheimatet - einfach nur gut findet.
Ich wünsche dir, dass du dem einen oder anderen Lied eine Chance gibst!