Film Noir - Pulp Fiction, Fight Club, Memento etc.

Ed8HvRiP2002

Parkrocker
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Das Thema gab´es schon mal, aber ich habe es nicht mehr gefunden :(

Ich suche Filme des Genre "Film Noir"! (Bitte postet nur Filmtitel, die ihr auch gesehen habt und bitte keine unnötigen Kommentare wie"ja, der war gut, den habe ich auch gesehen"...)
Gesucht sind Filme, die
(1)-verschiedene Handlungen haben (Pulp Fiction)
(2)-erst am Ende aufgelöst werden (The 6th Sense, Unbreakable, Fight Club)
(3)-fast unlösbar sind (Mulholland Drive)
(4)-viel Aufmerksamkeit brauchen (Memento, Basic, Wild Things)
(5)-einfach nur wirr sind ;) (Donnie Darko, Fear and loathing in Las Vegas, LA Confidential)

Bitte postet die jeweilige Nummer dazu :!:
 

Balu

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Also.. die Kategorien von Dir kann ich nicht zuordnen, für viele Filme gelten ja mehrere oder gar alle...

Hier mal ein paar gute Filme aus der Richtung:
- Fenster zum Hof
- Die Üblichen Verdächtigen
- Vertigo
- Der Dritte Mann
- Se7en
- Rebecca
- Diabolique
- Z
- A Beautiful Mind
- Blue Velvet
 

Festivalgod

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Täusch ich mich oder geht´s hier nicht wirklich um Film Noir bzw. teilweise um Film Noir im alleralleraller weitesten Sinne.

The Nameless mag ein Fall für Dich sein. Ich fand ihn nach den Auszeichnungen die er abgeräumt hat etwas überschätzt, aber durchaus sehenswert. Der ist ziemlich undursichtig, düster und zielt darauf ab, durch Boßhaftigkeit zu schockieren. Ist das was Du suchst oder eher Pulp Fiction, Reservoir Dogs, Fight Club, Fear and Loathing...?
 

Balu

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@Festivalgod: Du täuscht Dich nicht... das eigentliche Genre "Film Noir" wird hier kaum gestriffen ;)

Hier mal was zum echten Genre:

Ein anscheinend durchschnittlicher Typ, der ein aufrichtiges Leben führt, trifft eine unbekannte, geheimnisvolle Schönheit, die auch noch einen moralisch fragwürdigen Charakter besitzt. Leider verfällt der Mann ihrem Charme und die "femme fatale" nutzt ihren Sexappeal um durch Mord an viel Geld zu gelangen. Der Mann, nur seinen Trieben folgend und völlig verblendet, kann den fiesen Charakter der Frau einfach nicht erkennen und wird hilflos in ihr böses Netz gezogen, was zwangsläufig zu seinem Fall, meist sogar zu seinem Tod führt.

Dies ist die Formel, aus der die meisten Filme der "Schwarzen Serie", auch "film noir" genannt, gestrickt sind. Der Genre- Begriff "film noir" stammt von dem französischen Kritiker Nino Frank, der den "finsteren´" Filmen, von denen die meisten kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden, diese Bezeichnung 1946 als erster gegeben hat. Diese Filme waren "finster" was ihre Technik (Schwarz/Weiß-Fotografie, Schattenbilder, Beleuchtung usw.), ihre Themen (Verbrechen – meist Mord – in dunkler Großstadt) und ihre Charakterisierungen anbelangte. Sie spiegelten natürlich vornehmlich den Nihilismus der Kriegs- und Nachkriegszeit wider.

Die Wurzeln des "film noir" liegen eindeutig im deutschen expressionistischen Stummfilm, in dem bereits viel mit Schattenbildern experimentiert wurde. Auch wenn die Inhalte des Genres uramerikanisch sind, viele der Filmemacher (von Regisseuren über Techniker bis hin zu Darstellern) kamen aus Europa, meist Deuschland und Österreich: Fritz Lang, Peter Lorre, William Dieterle, Otto Preminger, Karl Freund, Billy Wilder, Fred Zinnemann, Max Ophüls und Robert Siodmak, um nur einige zu nenen. Der Mega-Star des "film noir" war zweifellos Humphrey Bogart als Philip Marlowe in "Tote schlafen fest" (1946) oder in ähnlich angelegten Charakteren. Bevorzugte Autoren der "Schwarzen Serie" waren Raymond Chandler, Dashiell Hammett, Cornell Woolrich, James M. Cain und Mikey Spillane.

Einige Klassiker des Genres:

* "Der Malteser Falke" (1941, Regie: John Huston, mit Humphrey Bogart, Peter Lorre)
* "Die Narbenhand" (1941, Regie: Frank Tuttle, mit Alan Ladd, Veronica Lake)
* "Der gläserne Schlüssel" (1942, Regie: Stuart Heisler, mit Alan Ladd, Veronika Lake)
* "Frau ohne Gewissen" (1944, Regie: Billy Wilder, mit Barbara Stanwyck, Fred MacMurray)
* "Laura" (1944, Regie: Otto Preminger, mit Gene Tierney, Dana Andrews)
* "Murder, My Sweet" (1944, Regie: Edward Dmytryk, mit Dick Powell, Claire Trevor)
* "Das verlorene Wochenende" (1945, Regie: Billy Wilder, mit Ray Milland, Jane Wyman)
* "Ministerium der Angst" (1945, Regie: Fritz Lang, mit Ray Milland)
* "Die Frau im Fenster" (1945, Regie: Fritz Lang, mit Edward G. Robinson, Joan Bennett)
* "Straße der Versuchung" (1945, Regie: Fritz Lang, mit Edward G. Robinson, Joan Bennett)
* "Gilda" (1946, Regie: Charles Vidor, mit Glenn Ford, Rita Hayworth)
* "Tote schlafen fest" (1946, Regie: Howard Hawks, mit Humphrey Bogart, Lauren Bacall)
* "Die blaue Dahlie" (1946, Regie: George Marshall, mit Alan Ladd, Veronika Lake)
* "Rächer der Unterwelt" (1947, Regie: Robert Siodmak, mit Ava Gardner, Burt Lancaster)
* "Das unbekannte Gesicht" (1947, Regie: Delmer Daves, mit Humphrey Bogart, Lauren Bacall)
* "Goldenes Gift" (1947, Regie: Jacques Tourneur, mit Robert Mitchum, Jane Greer)
* "Stadt ohne Maske"/"Die nackte Stadt" (1947, Regie: Jules Dassin, mit Barry Fitzgerald)
* "Zelle R 17" (1947, Regie: Jules Dassin, mit Burt Lancaster, Yvonne De Carlo)
* "Vierzehn Jahre Sing-Sing" (1948, Regie: Byron Haskin, mit Burt Lancaster, Kirk Douglas)
* "Gangster in Key Largo" (1948, Regie: John Huston, mit Humphrey Bogart, Lauren Bacall)
* "Schrei der Großstadt" (1948, Regie: Robert Siodmak, mit Victor Mature)
* "Spiel mit dem Tode" (1948, Regie: John Farrow, mit Ray Milland, Charles Laughton)
* "Die Nacht hat tausend Augen" (1948, Regie: John Farrow, mit Edward G. Robinson)
* "Die Lady von Shanghai" (1948, Regie: Orson Welles, mit Rita Hayworth)
* "Gewagtes Alibi" (1949, Regie: Robert Siodmak, mit Burt Lancaster, Yvonne De Carlo)
* "Maschinenpistolen" (1949, Regie: Raoul Walsh, mit James Cagney, Virginia Mayo)
* "Das unheimliche Fenster" (1949, Regie: Ted Tetzlaff, mit Barbara Hale, Bobby Driscoll)
* "Asphaltdschungel" (1950, Regie: John Huston, mit Sterling Hayden, Jean Hagen)
* "Die Ratte von Soho" (1950, Regie: Jules Dassin, mit Richard Widmark, Gene Tierney)
* "Stadt im Dunkel" (1950, Regie: William Dieterle, mit Charlton Heston, Viveca Lindfors)
* "Ein Satansweib" (1951, R: John Farrow, mit Robert Mitchum, Jane Russell)
* "Reporter des Satans" (1951, Regie: Billy Wilder, mit Kirk Douglas)
* "Engelsgesicht" (1953, Regie: Otto Preminger, mit Robert Mitchum, Jean Simmons)
* "Gardenia – Eine Frau will vergessen" (1952, Regie: Fritz Lang, mit Ann Baxter)
* "Die Wendeltreppe" (1953, Regie: Robert Siodmak, mit Dorothy McGuire, George Brent)
* "Polizei greift ein" (1953, Regie: Samuel Fuller, mit Richard Widmark, Jean Peters)
* "Rattennest" (1955, Regie: Robert Aldrich, mit Ralph Meeker, Albert Dekker)
* "Die Nacht des Jägers" (1955, Regie: Charles Laughton, mit Robert Mitchum)
* "Im Zeichen des Bösen" (1958, Regie: Orson Welles, mit Charlton Heston, Janet Leigh)
 

Pyron_5

Wolfgang Petri Imitat
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max payne 2 is auch ein "film noir", aber es geht anders aus, als hier beschrieben, zumindest stirbt max nicht, was genau am ende passiert weiss ich nimma, is scho lang her dass ich des gezoggt hab

@ED city of god könnte dir noch gefallen u 15 minutes
 

Festivalgod

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Max Payne 2 wirbt zu mindest mit dieser Bezeichnung, was bei Betrachtung der Umstände auch gerechtfertigter ist, als bei den meisten oben genannten Filmen.

Der Ursprüngliche Antrieb für Max "Reise durch die Nacht" ist der Mord an Frau und Kind in Teil eins ( der Antiheld ist geschaffen - was sollte hier die Wende zum Guten bringen? Ein Happy End ist gänzlich ausgeschlossen ). In Teil zwei Stellt sich heraus, daß die Zusammenhänge und Hintergründe noch nicht vollständig aufgeklärt sind. Wie bereits von Balu erwähnt ist die sog. femme fatal ein äusserst beliebtes Element des Film Noir. In diesem Falle dargestellt von Mona Sax - welcher Max auch schon bald verfällt. Während des Spielverlaufes wird dem Spieler Paynes Gespielin als undurchschaubarer Charakter präsentiert, der sich keiner Front zuordnen lässt und deren Zuneigung zu Max zweifelhaft erscheint. Nach langem hin und her zwischen den beiden Hauptcharakteren, welche offenbar beide voneinander angezogen werden und dennoch nicht zueinander finden wird der Spieler sprichwörtlich im Regen stehen gelassen.
Den Drahtzieher eurer Odysee habt ihr in´s Jenseits befördert. Doch bringt das weder Max Frau und Kind zurück, noch befreit es einen aus der moralisch sehr gut nachvollziehbaren Zwickmühle: Max Alptraum beginnt mit dem Tod seiner geliebten Gattin und seines Kindes, welche den ursprünglichen Antrieb für seine Taten darstellen, was dem Spieler den Verlauf der Geschichte mit Wehmut betrachten lässt, als man Max denken hört: "I wanted my wife back...my baby...but more than anything else I wanted her (Mona Sax)..."
Warum also Film Noir, wenn Max nicht am Ende stirbt? Die Begründung für diese Genrezuordnung findet sich in der Tragödie - DEM Kennzeichen des Film Noir. Nach all diesen Ereignissen, nahezu keines erfreulicher Natur, nach all den Strapazen die der Protagonist durchlitten hat um seinen inneren Frieden zu finden, endet es wie es anfing. Mit einer wunderschönen, blutdurchtränkten Frau in Max Armen...


Lediglich der, der das Spiel auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad durchspielt wird vom "Noir" verschont.

Ach ja: 15 Minutes ist ein Film, den man - für meine Verhältnisse - gesehen haben muß!!! Happy End? Nicht wirklich...