Und bevor jemand mit NIN und Maiden kommt: ja, die würden auch in die Schublade fallen, sind aber musikalisch eine ganz andere Welt.
Sie sind halt nicht deine Welt. RiP ist und war aber nie ein Indie Festival.
Richtig. Aber es geht ja auch um das "starke Mittelfeld" und daher gehören die beiden Bands - egal welches Genre sie nun spielen - eh nicht dazu.
Und auch wenn der Hauptaugenmerk von RiP/RaR nicht alternativeres abseits von Rock & Metal (d.h. Indie, Hip-Hop & Electro) ist, so gehören diese Musikrichtung doch seit vielen vielen Jahren zum festen Bestandteil des Programms, so dass eigentlich jeden Tag eine Bühne damit gefüllt wird (oft 1x Center, 1x Alterna, 1x Club) und somit auch 1/4 bis 1/3 des Publikums genau wegen diesen Acts ihre Tickets kauft.
Und wenn man dann die Künstler dieser Richtungen betrachtet, fällt auf, dass RiP/RaR da mal wieder sehr uninspiriert gebucht hat, Sosi/Hu bisher auch nicht deutlich besser ist und das ein oder andere ausländische Festival (s. Rock Werchter und die Diskussion dort) jetzt schon bessere Kombinationen am Start haben.
Meine Frage, welche Acts die aktuelle Welle denn so toll machen bzw. wo sie ein "starkes Mittelfeld" sehen, war übrigens an zwei, drei User gerichtet, die auch relativ viel Indie hören. Mich können Bestätigungen wie Fanta 4, Jake Bugg, Mando Diao, Milky Chance, Maximo Park, Marteria und Co. einfach nicht beeindrucken, obwohl ich diese Künstler gerne höre.
Gerade an den anderen Festivals sieht man dann, dass grundsätzlich interessantere Acts auf dem Festivalmarkt für 2014 sind: The Black Keys haben z.B. bisher weder Sosi/Hu noch RaR/RiP gespielt. Franz Ferdinand waren bisher nur 2006 (RiP/RaR) bzw. 2004&2009 (Sosi/Hu) auf den beiden großen deutschen Zwillingsfestivals.
Stattdessen buchen die beiden großen deutschen Veranstalter z.B. Kings of Leon (2007, 2009 & 2011), Maximo Park (2006, 2007, 2008 & 2012) und Mando Diao (2004, 2005, 2006, 2007, 2009, 2010 & 2011) oder setzen neue deutsche Acts auf ähnliche Lineup-Positionen, siehe Casper (2012 & 2013) oder Kraftklub (2011, 2012 & 2013).
Und ja, so lange es sich ausverkauft, lohnt es sich wirtschaftlich an dem ein oder anderen Act zu sparen oder weniger Risiko zu gehen. Ein Festival hat aber eben auch mit Musik und somit mit Kunst zu tun und da darf man dann schon auch erwarten, dass die Mitarbeiter mit etwas mehr Herzblut dabei sind als der durchschnittliche Kassierer im Supermarkt. Groß und wirtschaftlich rentabel schließt "mit Liebe gemacht" ja nicht aus, wie Glastonbury und Co. beweisen.