Hanya Yanagihara - A Little Life
„Eines der wenigen Bücher, das mich wirklich zum weinen gebracht hat. Vielleicht wirst du es lieben. Vielleicht wirst du es hassen. Aber mit Sicherheit wird es dich komplett verändern.“ - Dua Lipa
Ich muss mich hier Dua Lipa vollkommen anschließen. Gestern habe ich endlich, endlich, aber nicht leider, leider A Little Life abgeschlossen.
Nicht leider, leider, weil ich gerne noch weiter, immer weiter gelesen hätte. Um noch mehr zu erfahren von Jude St. Francis, Willem, JB, Malcolm, Harold, Andy den Henry Youngs (es gibt den „asiatischen Henry Young“ und den „schwarzen Henry Young“), Julia, Lucien, Richard… einfach allen.
Die ersten 400 Seiten sind bedingungslose Charaktereinführung. Wir lernen alle kennen, nach und nach. Lernen fast alle lieben nach und nach. Haben das Gefühl, diese Menschen gibt es wirklich. Jude, Willem… ich könnte schon wieder flennen, wenn ich nur ihre Namen schreibe. Zum Glück war es gestern dunkel, als s Bärle ins Bett kam und ich 10 Minuten vorher das Buch beendet hatte. Nicht, weil ich mich geschämt hätte, dass ich so verheult aussehe, sondern weil s Bärle mich natürlich darauf angesprochen hätte und ich direkt wieder geheult hätte, wenn ich erklärt hätte, warum ich denn so verheult aussehe.
Nachdem wir also die ganzen (überwiegend) Boys kennengelernt haben, erfahren wir immer mehr aus dem Leben von Jude St. Francis. An dieser Stelle angebracht: Leider. Denn Jude hat Dinge erlebt und wird noch Dinge erleben, die kaum zu begreifen sind und die aber auch leider tagtäglich zu tausenden passieren. Man denkt immer wieder es kann nicht schlimmer kommen und dann erfährt man ein weiteres Detail aus Judes leben und will eigentlich nicht mehr… kann eigentlich nicht mehr. Ständig wünscht man sich, dass es endlich aufwärts geht für Jude. Aber - Spoiler - leider nein, leider gar nicht.
Es ist das schlimmste und gleichzeitig schönste und vermutlich gleichzeitig beste Buch, das ich je lesen durfte. Und ja, es hat mich verändert. Diese Beschreibungen, Erzählungen von Freundschaft, von Liebe, von Hass, greifen einen so tief an, dass man nur verändert aus dieser ganzen Sache rausgehen kann. Die letzten 100 Seiten sind eine einzige Qual. Alle im Buch und alle außerhalb des Buches wissen, wie es enden wird, und trotzdem hofft man, fleht bis zur letzten Seite, dass es doch noch eine andere Wendung nimmt. Ich empfehle dieses Buch allen, … . Ne, einfach allen. Und schließe mit zwei weiteren Zitaten aus den Rezessionen:
„Die letzten 100 Seiten nur am heulen…ich bin fix und fertig“ - elaela
„Das Buch hat mir alles abverlangt“ - bea777