Amoklauf in Winnenden

metalsuzan

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Ich finde es so richtig typisch und voll daneben jetzt alle Sportschützen und Killerspieleruser als potentielle Amokläufer zu bezeichnen. So ein Quatsch! Es gehört schon noch ein ganzes Stück mehr dazu, um solche Taten zu begehen.

Ist der Amokläufer nicht gemobbt worden und hatte psychische Probleme? Ehrlich gesagt wär für mich ein besserer Ansatz, die Schulen zu verbessern. Kleinere Klassen, mehr Lehrer, Schulpsychologen an jeder Schule, weniger Druck.......das alles wäre für mich ein besserer Ansatz als mehr Verbote im Killerspielbereich. ( Und ich bin selber absolut kein Killerspieluser )
Okay, der Vater scheint tatsächlich schlimm fahrlässig mit seinen Waffen umgegangen zu sein; die hätten alle sicher verschlossen sein müssen! Aber das ist kein Grund nun pauschal auf alle Sportschützen loszugehen.
 

CubaKrise

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trotzdem:
hätte der Vater seine Beretta plus 150 Schuss Munition richtig verwahrt hätte es der Amokläufer sehr viel schwerer gehabt an eine Knarre zu kommen...

klar, hätte er sich trotzdem irgendwie eine besorgen müssen aber er hätte dafür ordentlich Geld, Planung und zeit investieren müssen. Wer weiß ob er während dieses Zeitraums nicht plötzlich zur Besinnung gekommen wäre oder ein andrer die Auffälligkeiten der Polizei gemeldet hätte...wir werdens nie erfahren.

Dennoch gehört die achtlose Verwahrung von Waffen plus Munition meiner Ansicht nach schwer bestraft.
 

peda

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Ich finde, die Schuld auf den Vater aufgrund der Waffen zu schieben ist unfair... Hallo, das ist eine Familie... Würdet ihr euerem Ehepartner und euerem Sohn nicht vertrauen? Angenommen die helfen mal beim tragen oder so, jeder hat normalerweise so viel Vertrauen in die eigene Familie, dass er sich keine Gedanken macht... (Was ich auch für richtig empfinde, weil wo kämen wir hin, wenn jeder den anderen für einen potentiellen Mörder halten würde?) Wenn jemand so viel kriminelle Energie hat, und sich vornimmt, ein Massaker anzurichten (Hatte er ja, mit 100ten von Patronen), kann man ihn nicht aufhalten... Man kann es höchstens rauszögern, weil die richtige Gelegenheit vielleicht schwerer zu finden ist... Soviel ich gelesen habe, sind Amoktäter im Gegensatz zu Selbstmördern klar im Kopf, man kann das nicht mit einer Kurzschlusshandlung vergleichen, die es bei vielen Selbstmorden ist... Wenn ich so etwas plane, dann finde ich Wege und Mittel... Wenn der Vater Schuld hat, dann wegen falscher Erziehung, finde ich, aber ihn jetzt der fahrlässigen Tötung von 15 Menschen zu beschuldigen, das geht zu weit... Ich denke, der gute Mann wird den Rest seines Lebens, wenn man es noch so nennen kann, dahin leben, Freude daran wird er leider nicht mehr haben, das ist Strafe genug... :(
 
G

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der fokus auf die bestrafung des vaters wegen der waffengeschichte ist imho auch völlig am ziel vorbei, wenn auch rechtlich fundiert. seh das so wie peda, der mann ist gestraft genug.
und es wird keinen weiteren amoklauf verhindern, ob der jetzt was dazulernt oder nicht.
man muss generell weniger waffen im umlauf haben, so schauts aus.
 

CubaKrise

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ich schieb hier nicht allein die Schuld auf den Vater,
trotzdem - wäre der Sohn an dem Tag nicht an die Knarre gekommen hätte es an dem Tag keine 15 Toten gegeben.
Von den Massen an Munition fang ich garnicht erst an , das ist mir fast noch unbegreiflicher...


edith meint: 16 Tote, den Amokläufer eingerechnet
 
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the_Clarence

nur_albert
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allgemein bin ich auch eher pedas's Meinung. Wenn ich mich in die Situation des Vaters begen würde, bin ich mir auch relativ sicher, dass mein Sohn wissen würde, wo der Schlüssel zum Waffenschrank ist. Aaaaaber: Wenn mein Sohn in psychatrischer Behandlung wegen Depressionen ist, dann würd ich den Schlüssel aber sowas von verstecken, nicht aus Angst vor einem Massaker... eher aus Angst mein Sohn könnte sich selber umbringen.

Und Munition gehört eben auch in einen anderen Schrank, bzw. im Verein aufgehoben.
 

metalsuzan

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Hey ja klar, das unterschreib ich auch. Klar war das bös fahrlässig vom Vater. Das seh ich schon genauso! Aber in seiner Haut will jetzt bestimmt auch niemand stecken. Der Mann wird garantiert seines Lebens nicht mehr froh. Aber sowas von überhaupt nicht mehr!

Das ist der eine Punkt. Der andere Punkt sind aber meiner Meinung nach unsere Schulen. Riesenklassen, zu wenig Lehrer, die keine Zeit mehr für die Schüler und ihre Persönlichkeit haben und für Menschliches, keine Psychologen an jeder Schule für Probleme/Problemkids/Problemfälle, enormer Druck/Leistungsdruck.............. Da könnte man so einiges verbessern. Aber dafür hat unser Staat ja leider kein Geld..............
 

thrommler

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Ich finde es so richtig typisch und voll daneben jetzt alle Sportschützen und Killerspieleruser als potentielle Amokläufer zu bezeichnen. So ein Quatsch! Es gehört schon noch ein ganzes Stück mehr dazu, um solche Taten zu begehen.

Genau! Da hast dur recht!

natürlich kann das nur ein teil des ganzen sein. natürlich ist es sehr viel wünschenswerter, dass wir an der gesellschaft, am umgang miteinander arbeiten, doch sind das halt immer sehr schwammige, unkonkrete forderungen, die ein generelles, flächendeckendes umdenken innerhalb der gesellschaft fordern würden. wünschenswert, aber wie wahrscheinlich, solange mit "amok killer"- schlagzeilen noch kohle en mass gemacht wird?

ich bleibe dabei, dass man eben als teil dieses ganzen auch fordern kann, dass der gesamte umgang mit waffen entweder stark erschwert oder komplett unmöglich gemacht wird. mordinstrumente sollten in keinem schrank, keiner privatperson herumliegen. meine meinung.
natürlich, kann man das als kurzschlusslösung in eine reihe mit den unsäglichen killerspielen und der musik etc. stellen, macht aber meiner meinung nach wenig sinn, bzw. halt ich halt für relativ undifferenziert. niemand tötet mit musik oder computerspielen, waffen wurden dafür gebaut.
 

metalsuzan

Mama Said
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naja, und cowboyfilme, horrorfilme etc.müssten dann auch verboten werden............:roll: da sind wir uns ja wohl einig, dass das der falsche ansatz ist.
und bei den waffen gibt es doch meiner kenntnis nach ein gesetz, dass sie verschlossen und unzugänglich verwahrt werden müssen, woran sich aber eben halt leider nicht alle halten.......
 
G

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Das ist der eine Punkt. Der andere Punkt sind aber meiner Meinung nach unsere Schulen. Riesenklassen, zu wenig Lehrer, die keine Zeit mehr für die Schüler und ihre Persönlichkeit haben und für Menschliches, keine Psychologen an jeder Schule für Probleme/Problemkids/Problemfälle, enormer Druck/Leistungsdruck.............. Da könnte man so einiges verbessern. Aber dafür hat unser Staat ja leider kein Geld..............


es gab an den schulen noch nie:
- mehr psychologen
- mehr zeit für schüler zur nichtfachlichen betätigung / betreuung
- größere anstrengungen für "problemfälle"
als heute.

bitte versteh mich nicht falsch, auch ich finde, dass das schulsystem jetzt alles andere als bestens ist, aber es war noch nie besser als heute. und auch die kinder waren wohl früher genau so schlimm im vergleich zu den damaligen erwachsenen wie es heute der fall ist. was hier im größeren rahmen, vor allem in der diskussion um die gewaltmedien und das internet, deutlich wird ist ein generationenkonflikt oder sagen wir -unterschied. auf der einen seite stehen jugendliche, die eher neue-medienaffin sind und auf der anderen seite erwachsene, politiker, vertreter etablierter medien. wir müssen uns im klaren darüber sein, dass erwachsene nie jugendliche ganz verstehen (werden) können und umgekehrt. das wird hier leider außen vor gelassen.

(ich will hier nicht den amokläufer als typischen vertreter der jugend darstellen, es geht mir nur um die beteiligten an der diskussion danach)
 

metalsuzan

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also ich mach die erfahrung dass unsere schulen zu wenig Lehrer haben, meist keine psychologen etc. das krieg ich am laufenden band so mit. Ich bin Mutter von 2 Schulpflichtigen Söhnen und kann ein Lied davon singen. Und ich kann persönlich vielleicht ihre Playstation-Killerspiel-Medienmentalität nicht komplett verstehen und nachvollziehen, aber deshalb verteufel ich es nicht pauschal. Und da bin ich vielleicht nicht in der Mehrheit aber zumindest nicht allein mit in der Erwachsenenwelt........
Und ob wir als Jugendliche gleich schlimm waren? Ähnlich, aber anders, weil wir eben auch immer ein Stück weit Kinder unserer Zeit sind.......
 

thrommler

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es gab an den schulen noch nie:
- mehr psychologen

das stimmt so leider nicht. unser ehemaliger psychologielehrer hat im vergangenen jahr sehr darüber geklagt, dass im immer mehr stunden gestrichen werden, dass gerade für die psychologische betreuung an schulen kein geld mehr da sei. zwei stunden pro woche hatter er am schluss noch, um sich mit schülern zusammenzusetzen, die probleme haben. das waren auch schon mal fünf.
 

McGuinness

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Das ist der eine Punkt. Der andere Punkt sind aber meiner Meinung nach unsere Schulen. Riesenklassen, zu wenig Lehrer, die keine Zeit mehr für die Schüler und ihre Persönlichkeit haben und für Menschliches, keine Psychologen an jeder Schule für Probleme/Problemkids/Problemfälle, enormer Druck/Leistungsdruck.............. Da könnte man so einiges verbessern. Aber dafür hat unser Staat ja leider kein Geld..............

Das ist ja nicht das erste Mal, dass Du Dich über das Schulsystem beschwerst, an sich ja auch wirklich zurecht.
Aber. Dieser Verallgemeinerungen sind einfach schlecht. Ich war in Deutschland an 4 verschiedenen Schulen, zudem noch an einer im europäischen Ausland. Ich sehe die Mängel auch, aber nicht in diesem Zusammenhang. Ich hatte auch Druck (wenn man mal die angebliche Schwere des bayerischen Abiturs mit einrechtet vielleicht sogar noch mehr als unsere nördlichen Freunde), ich hatte auch große Klassen, schlechte Lehrer, volles Programm. Dennoch hat an besagten 5 Schulen niemand 15 Leute ermordet. Wir hatten auch keine Psychologin (bzw nur 2 Jahre lang), die typischen Probleme von Heranwachsenden etc. Durchgedreht ist trotzdem niemand. Ich sehe hier keinen Zusammenhang. Ja, Bildung lässt in Deutschland zu wünschen übrig. Aber das liegt nicht unbedingt an den Schulen. Das ist ein viel größeres Problem.
Und dass der Staat kein Geld für Bildung hat ist so auch einfach nicht wahr.
Ich krieg jedes Mal das kalte Kotzen, wenn ich Autos mit dem berühmten BLÖD-Aufkleber "Steuern senken" sehe, und im Zweifel sinds dieselben Leute, die sich darüber beschweren, dass der Staat nicht in die Kinder/Zukunft investiert. Beides zusammen kann nicht gehen. Das soll nicht heißen, dass Du dazu gehörst, das kann ich ja nicht beurteilen. Aber es sollte mal gesagt werden.

Das ist zwar hier alles weitab vom Thema, aber es wäre schade, wenn das ohne Einwand bleibt, und evtl unkritisch von Anderen übernommen würde.
 

DarthVader007

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was mir einfach nicht in den Kopf geht, dass der Amokläufer an so viel Munition gekommen ist. Gut dann hat der Vater halt eine Waffe am Nachtisch, weil er meint er schläft dann sicher, aber wo hat der dann seine zig hundert Schuss gelagert? Unterm Bett, fallls der Russe kommt oder was? Ich bin jetzt keine Feind von Sportschützen, aber wie Waffengeil anscheinend der Vater und auch der Sohn in der Familie war, sowas ist meiner Meinung nach höchst besorgnisserregend und leider ist das Schlimmste ja eingetroffen. Wie schon oben gesagt, das handeln des Vaters war grob fahrlässig und wenn ich ein Kind habe, was in Behandlung ist/war, dann darf es nicht an Waffen kommen. Von nen Amoklauf geht man da nicht aus, sondern einfach nur die Angst das Kind könnte sich was antun. Das hat nichts mit einem gesunden Vertrauen was man in einer Familie hat zu tun.
 

thrommler

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Und dass der Staat kein Geld für Bildung hat ist so auch einfach nicht wahr.
Ich krieg jedes Mal das kalte Kotzen, wenn ich Autos mit dem berühmten BLÖD-Aufkleber "Steuern senken" sehe, und im Zweifel sinds dieselben Leute, die sich darüber beschweren, dass der Staat nicht in die Kinder/Zukunft investiert. Beides zusammen kann nicht gehen. Das soll nicht heißen, dass Du dazu gehörst, das kann ich ja nicht beurteilen. Aber es sollte mal gesagt werden.

oh wie verdammt wahr.
 

the_Clarence

nur_albert
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ich bleibe dabei, dass man eben als teil dieses ganzen auch fordern kann, dass der gesamte umgang mit waffen entweder stark erschwert oder komplett unmöglich gemacht wird. mordinstrumente sollten in keinem schrank, keiner privatperson herumliegen. meine meinung.
...
niemand tötet mit musik oder computerspielen, waffen wurden dafür gebaut.

Der Umgang mit Waffen ist gerade in D erheblich erschwert. Wir haben so ziemlich das schärfste Waffenrecht in der Welt. kannst dir auch gerne mal durchlesen .
Genauso kann man sagen, dass eben durch die Computerspiele Menschen damit "vertraut" werden auf Menschen zu schießen, und Massaker anzurichten, Musik und Spiele setzen in der Psyche an... waffen sind nur noch das letzte Mittel der Ausübung ;)
Keine Sportwaffe wurde dafür entwickelt auf Menschen zu zielen.
so gesehen müsste man dann wirklich alles verbieten... waffen, killerspiele, Krimiserien,...