Die Episode beginnt damit, dass ein älterer Mann die Kellertreppe hochgeht, ans Telefon geht und die Polizei seelenruhig informiert, dass er gerade seine Frau getötet hat (Klingt erstmal spannend, leider war das auch schon der Höhepunkt nach 2 Minuten). Leider geht der Moment durch die schauspielerische Leistung total unter. Die Inszinierung kann sich bis zum Titeleinspann auch noch sehen lassen... aber genau das ist irreführend. Danach darf man nähmlich für etwa 30 Minuten die furchtbar eintönige Beziehungsgeschichte verfolgen, als der ältere Mann sie in der retroperspektive seinem Anwalt im Gefängnis erzählt. Eine klassische moderne Ehe: überstürzt geheiratet und schon bald auf ewig unglücklich. Die Frau hackt nur auf dem Mann rum und beschimpft ihn und er traut sich nicht sie zu verlassen, da er ihr das versprochen hat und außerdem wünscht er sich die gute alte Zeit zurück...
Es gibt keine Wendungen in der Handlung (man sieht tatsächlich über die ganzen 40 Minuten nur die eine Facette der Beziehung. Man hört gefühlte 1000000 Mal die Frau ihren Mann für irgend einen Scheiß anbrüllen); visuell hält es nicht mal ansatzweise was im Einspann versprochen wurde; die schauspielerischen Leistungen und die komischen Einschnitte, bei denen das Bild verwackelt und schlechte Soundeffekte dazu laufen... man kann es einfach nicht ernst nehmen und das nicht im postiven Sinne. Man hat den Eindruck, die Serie versucht cool zu sein. So wie eine 40-jährige Frau in den Wechseljahren, die versucht das hippe Zeug der Teenies nach zu machen und sich dabei total lächerlich macht.
Man glaubt es könnte nicht schlimmer kommen. Weit gefehlt...
Das Ende setzt dem ganzen die Krone auf:
Der nette ältere Herr wird wegen seinem guten Ruf quasi freigesprochen. Von seinem Anwalt wird argumentiert:
-kein Bekannter des Angeklagten findet, dass er einen bedrohlichen Eintrug macht
-er hat bereut und nicht geleugnet
-er hatte keine Wahl weil er seiner Frau versprochen hat, sie nicht zu verlassen
-der Schwur mag in der modernen Welt keine Bedeutung haben, aber der Angeklagte ist nicht modern
-Scheidung wäre Verrat gewesen
Also ich hoffe ich muss hier nicht erklären was daran alles falsch ist...
Am Ende stellt sich mir noch die Frage: Warum muss eine Kurzgeschichte, die ein paar wenige Seiten lang ist und nur eine winzige Pointe hat über 40 Minuten verfilmt werden? Ist doch irgendwie offensichtlich dass das nichts werden konnte...