Tempelhof Sounds 2022 Berlin (10.-12.06.22)

TonyMac

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Musikalisch und gesanglich konnte man ihm/ihnen in Barcelona am Freitag wenig vorwerfen. Das war ordentlich.
Die Ansagen und das Geschwafel zwischendurch leider ziemlich unangenehm. Ich gehe davon aus, das war hier ähnlich.
 
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Ich sitze inzwischen wieder im Zug Richtung Heimat und mach mir mal paar Gedanken dazu. Organisation war außerhalb von ein paar wenig relevanten Dingen echt top. Ich hätte mir im hinteren Bereich bei den Essensständen undso noch ein paar Toiletten gewünscht, so dass man nicht immer zu den Bühnen laufen muss. Ich bin am Freitag Mittag auch erstmal an der falschen U-Bahn raus und musste ein ganz ordentliches Stück vom Platz der Luftbrücke laufen.

Band und vor allem Soundtechnisch hatte ich auch wenig auszusetzen. Teilweise sehr laut, aber es wurde nie zu nem Brei. Bei Interpol und den Strokes hätte ich mir ein bisschen lauteren Gesang gewünscht. Der ist teilweise ein bisschen untergegangen.

Am besten waren aber definitiv die Besucher*innen. Ich hab genau einen einzigen besoffenen Vollasi bemerkt und der Rest war echt gut drauf. Dadurch dass ich meistens alleine unterwegs war hab ich viele tolle Leute getroffen.

Wenn nächstes Jahr das Line-Up ähnlich qualitativ hochwertig sein werde ich wohl wieder vor Ort sein.
 

Funkyandy

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Musikalisch und gesanglich konnte man ihm/ihnen in Barcelona am Freitag wenig vorwerfen. Das war ordentlich.
Die Ansagen und das Geschwafel zwischendurch leider ziemlich unangenehm. Ich gehe davon aus, das war hier ähnlich.

Ich fand das Gelaber ja sehr sehr unterhaltsam. Aber ich glaube das hängt auch mit der persönlichen Einstellung und den persönlichen Erfahrungen mit Drogen abseits von Alkohol zusammen. Ich wurde gestern von einer sehr naiven Person tatsächlich gefragt, ob der Sänger betrunken wäre oder immer so ist. :wohow: Die fand den Aufritt dann auch eher komisch. Ich dagegen kann sehr sehr entertained sein, wenn jemand auf der Bühne trippt. Gerade wenn es jemand ist, der dann trotzdem noch seinen musikalischen Job ordentlich hinbekommt.
 

Funkyandy

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Dass Orga-technisch eigentlich echt alles ziemlich gut war, hab ich schon erwähnt. Hier auch mal noch ein kurzes musikalisches Review. Nicht zu allen gesehenen Acts, aber zu den absoluten Highlights und den kleineren Enttäuschungen.

Positive Überraschungen:
L'Imperatrice

...unglaubliche Energie - haben die am gleichen Tag spielenden Parcels als neue Lieblings-Disco-Band abgelöst und völlig zurecht die kleine Bühne extrem gefüllt

Talk Show
...haben am Sonntag die kleine Bühne eröffnet und mit ihrer Mischung aus Post-Punk und Rave direkt mal für nen wilden Abriss gesorgt - klingen ein wenig wie die englische Teenager Version von The Rapture

Royal Blood
...ich mochte durchaus davor den ein oder anderen Song von ihnen, aber eigentlich sind sie mir zu Alternative-rockig, so dass ich sonst eher nicht auf ein volles Konzert gegangen wäre; war dann aber mega mega gut und der erhoffte Moshpit-Abriss, den ich bei Fontaines D.C. noch vermisst habe

Florence + The Machine
...eigentlich keine Überraschung, aber da das Konzert für mich tatsächlich das beste von Florence ever war (und im direkten Vergleich befinden sich z.B. auch ein Einzelkonzert und ein Headline-Gig beim Melt) möchte ich es trotzdem nochmal herausheben - sie hatte extrem Bock, das Publikum hatte extrem Bock und die Setlist war super

Baby Queen
...kein Wunder, dass sie auch schon mit Yungblud auf Virtual Tour war, denn ihr "give a f*ck"-Stil und Genre-Mix erinnert mich ganz stark an ihn; hatte live dann auch ne richtig gute Energie

Weitere Highlights:
Balthazar

...gehören eh zu meinen Lieblingsbands und liefern live immer ab

alt-J
...same same: auch eine meiner Lieblingsbands und waren mal wieder super

Two Door Cinema Club
...haben mittlerweile für mich einfach so ein tolles Repertoire für Livekonzerte, weil sie ihre alten Indiebanger und neuere, Disco-lastigere Songs zu einer bunten Mischung vereinen

Lowlights:
Interpol

...natürlich kein schlechtes Konzert, aber das ziemlich stoische Runterspielen von melancholischer New-Wave & Post-Punk ist einfach nicht so mein Fall; da catchen mich viele andere Bands aus diesen Genres einfach emotional mehr und ich habe irgendwie auch das Gefühl, die leben noch immer von ihrem Retro-Legenden-Status ohne dabei wirklich noch zu begeistern, auch wenn sie eben ein paar nette Hits haben

Fontaines D.C.
...keine Ahnung, ob ich einfach zu weit vorne stand, aber ich hatte bei den schnelleren Nummern wie Hurricane Laughter mit wilden Moshpits gerechnet, aber das Publikum stand leider nur interessiert lauschend herum - daran hätte vermutlich auch keine hittigere Setlist mit ein paar alten Nummern was geändert; daher leider kein Vergleich zu dem Einzelkonzert damals im Bi Nuu vor vielleicht 400 Leuten, was echt mega gut war

The Avalanches
...hatte mich aus Nostalgie-Gründen echt gefreut die jetzt mal live sehen zu können, aber die Live"show" war leider nicht wirklich state-of-the-art und hat daher keine Akzente gesetzt, weder musikalisch noch bei der Nutzung der Video-Technik; und dann spielten sie, wenn ich mich gerade richtig entsinne, weder Frontier Psychiatrist noch Since I Left You :(

Johnossi
...leben leider auch nur noch von ihren alten Hits, aber deren letzte Alben waren alle ziemlich bedeutungslos und sind teilweise sogar an mir gänzlich vorbeigegangen - trotzdem haben sie beim Gig irgendwie vorausgesetzt, dass sie hart abgefeiert werden, was etwas nach hinten los ging; sollten sich mal lieber ein Beispiel an Maximo Park nehmen, wie man würdevoll altert, demütig bleibt und live immer 110% gibt; wäre vielleicht besser gewesen, wenn Maximo Park den Mainstage-Slot statt Johnossi bekommen hätte
 
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so gehen die Meinungen außeinander…fand den Johnossi Auftritt super stark obwohl ich da niedrige Erwartungen hatte. Der Sänger hatte einfach richtig bock. Totale Gänsehaut nach dem Konzert gehabt.

Ansonsten Top für mich:
Sleaford Mods
Balthazar
Idles
Fontaine DC

Flop:
Two Door Cinema Club - passiert mir einfach zu wenig auf der Bühne und die neueren Songs geben mir garnix

Maximo Park - Setlist und Band super aber Sound Katastrophe
 
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Top 3:

Muse - Ich kann nicht oft genug sagen wie unglaublich geil ich diese Band finde. Ein tolles Konzert inklusive Citizen Erased. Von den neuen Liedern macht sich Kill Or Be Killed echt gut live und gehen gut vorwärts. Shout-Out an die Crew aus Österreich, die neben mir standen und mit für den besten Moshpit seit Jahren (ist echt lange her) bei mir gesorgt haben.

Florence - Zum ersten Mal gesehen und ich war vollends begeistert. Selten so viele Emotionen auf einem Konzert gespürt. Ich bin echt ein bisschen verliebt.

Bilbao - Beim reinhören schon echt cool gewesen und ich bin froh am Freitag so früh da gewesen zu sein dass ich das mitbekommen habe. Wenige Leute vor der Bühne, die aber gefühlt alle richtig Spaß hatten.

Flop 3:

Alt-J - hauptsächlich weil diese Band in eine Halle oder in die Nacht gehört. Nachmittags/am frühen Abend sind die Open-Air fehl am Platz

Libertines - Mir eindeutig zu laut gewesen, egal von wo aufm Gelände ich war.

Maximo Park - Das Gegenteil war der Fall. Die waren einfach zu leise. Hätte mich easy mit den anderen um mich herum unterhalten können im Wellenbrecher.
 
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Maximo Park - Setlist und Band super aber Sound Katastrophe

Maximo Park - Das Gegenteil war der Fall. Die waren einfach zu leise. Hätte mich easy mit den anderen um mich herum unterhalten können im Wellenbrecher.

Wo genau seid ihr denn gewesen? Ich kann mich zwar noch erinnern, dass es nicht super laut war, aber hab das Konzert tatsächlich gar nicht als auffallend und somit unangenehm leise in Erinnerung. Und ich bin eigentlich sehr schnell genervt davon, wenn es zu leise ist (oft genug auf Rock im Park passiert) oder z.B. die Vocals zu leise abgemischt sind (wie bei Kraftklub auf der Wiedervereinigung 2 vor ein paar Wochen).

Ich selbst stand (mit Blick auf die Bühne) eher hinten rechts im Wellenbrecher. Und so weit weg von der Bühne war es bei den Parcels eigentlich auch nicht lauter. Sagt mir zumindest mein Beck's-getrübtes Gedächtnis. :mrgreen:
 

Funkyandy

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Starkes Lineup. Aber Tickets ab 90€ Sitzplatz und ab 100€ Innenraum ist halt schon auch ne Ansage, wo das Konzertgeschäft mit Inflation, Energiekrise & Co. hingeht. :shock: Fürs gleiche Geld hat man vor wenigen Jahren noch ganze Festivals bekommen (bzw. kleinere gibts dafür natürlich noch immer).
 

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Frag mich gerade was eine normales Konzert auf der Waldbühne mit Tempelhof Sounds Festival zutun haben soll. Irgendwie quatsch was sie da mit der Marke machen.

Aber ja ist offensichtlich das die Bon Iver schon as Head gebucht hatten für das Festival. Der andere Headliner sollte übrigens Arcade Fire sein. Aus bekannten Gründen im Nachgang nicht mehr die beste Idee.
 

Funkyandy

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Geh davon aus, dass die 3 Acts des Waldbühne Abends allesamt fürs Tempelhof Sounds gebucht waren, oder? Wäre, wenn man das toxische Privatleben von Wil Butler mal außen vor lässt, rein von den Bandnamen her echt wieder ein starkes Lineup geworden.

Und ich glaube sie wollen einerseits mit ihrer Marke den Abend promoten (was immerhin schonmal so funktioniert, dass das Event bei mir in einer privaten Tempelhof Sounds WhatsApp-Gruppe vom letzten Jahr gepostet wurde) und andersherum die Festivalmarke auch in einem Jahr ohne Festival nicht in Vergessenheit geraten lassen. Ich kann die Markenführung daher ehrlich gesagt sehr gut nachvollziehen.
 
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Der andere Headliner sollte übrigens Arcade Fire sein. Aus bekannten Gründen im Nachgang nicht mehr die beste Idee.
Bei denen hatte ich ja zunächst auch eine große 2023er Festivalrutsche erwartet, bisher sind die aber nur auf zwei Festivals bestätigt? Dann scheinen die Vorfälle ja doch Konsequenzen zu haben, nachdem die diesjährige Tour noch durchgeboxt wurde. Mal schauen, ob die Band das überlebt.