Europawahl 2009 (NEU: inkl. Umfrage)

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Europa-Wahl 2009

  • CDU

    Stimmen: 2 2,8%
  • CSU

    Stimmen: 8 11,3%
  • SPD

    Stimmen: 8 11,3%
  • Grüne

    Stimmen: 18 25,4%
  • FDP

    Stimmen: 13 18,3%
  • Die Linke

    Stimmen: 4 5,6%
  • FW Freie Wähler

    Stimmen: 4 5,6%
  • Piraten

    Stimmen: 11 15,5%
  • ödp

    Stimmen: 1 1,4%
  • REP

    Stimmen: 2 2,8%

  • Umfrageteilnehmer
    71
Hab mein Briefwahlzeug nun schon seit Freitag hier rumliegen und bin immernoch unentschlossen was ich nun ankreuzen soll.
Es kommen wohl zwei der "größeren" Parteien in Frage, da bin ich aber echt noch überhaupt nicht sicher welche es nun werden wird.
Hätte aber auch durchaus die ein oder andere kleine Partei deren Programm mir zusagt, aber irgendwie bin ich mir nicht so recht sicher ob das so viel bringt einer solchen seine Stimme zu geben...
Naja, werd mich gleich nochma damit auseinandersetzen.
 
soviele fdp wähler trotz finanzkrise? wundert mich..


?

Gerade in diesen wirtschaftlich schweren Zeiten bietet es sich ja wohl an, eine Partei zu wählen, die auf einen schlanken, gesunden Sozialstaat setzt, der von den Menschen Leistungen und Eigenengagement fordert und sie dabei unterstützt so weit er kann, aber trotzdem bezahlbar bleibt.
uch der Weg der FDP, die Krise zu bekämpfen: breite Steuersenkungen anstatt einzelne Lobby-Branchen zu pushen, halte ich für den richtigen in dieser Situation...

Ich glaube, dass es eher eine Art neue Ethik braucht, sonst sind wir auch falls wir diese Krise überstehen in ein paar Jahren wieder soweit. Es ist einfach nicht mehr realistisch jedes Jahr 3% Wachstum zu haben. Und wenn man nur mit diesen 3% die bestehenden Arbeitsplätze halten kann ist auch klar, dass Arbeitsplätze verloren gehen. Aber grade die liberale Einstellung hat meiner Meinung nach dazu geführt, dass Top-banker genau das tun konnten, was uns letztlich in diese Krise geführt hat.
 
Seb schrieb:
Find ich auch ziemlich krass.
Hoffe mal, bei der Bundestagswahl wird das anders.. Guido als Außenminister..
Ausgerechnet die, die ein möglichst freies System wie in den USA fordern, am liebsten noch höhere Managergehälter sehen und die Steuern für die Reichen absenken würden... naja man muss ihnen zu Gute halten, dass sie wohl die einflussreichste Lobby überhaupt hinter sich haben - die Wirtschaft.

Neoliberalismus ist momentan mM nach der absolut falsche Weg. Es gilt aus der Krise zu lernen und Regeln einzuführen, die möglicherweise auch international anerkennt werden (unter Obama sind ja sogar schon die USA leicht auf diesen Weg eingeschlagen).

Dom schrieb:
Ich glaube, dass es eher eine Art neue Ethik braucht, sonst sind wir auch falls wir diese Krise überstehen in ein paar Jahren wieder soweit. Es ist einfach nicht mehr realistisch jedes Jahr 3% Wachstum zu haben. Und wenn man nur mit diesen 3% die bestehenden Arbeitsplätze halten kann ist auch klar, dass Arbeitsplätze verloren gehen. Aber grade die liberale Einstellung hat meiner Meinung nach dazu geführt, dass Top-banker genau das tun konnten, was uns letztlich in diese Krise geführt hat.

Quoted for truth.
 
Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass eine zu liberale Grundordnung im Bankenwesen hier in Deutschland schuld für die Krise ist? Der ganze Finanz-Sektor ist derart global heutzutage, dass man da als einzelnes Land sich weder raushalten noch was ändern kann. Merkel hat beim G8 Gipfel letztes Jahr Bush und Brown darauf aufmerksam gemacht, dass man den Bankensektor international übergreifend mehr regulieren muss und wurde von den beiden belächelt... Sicherlich hatten die Manager in Deutschland vielleicht auch etwas zuviel Handlungsfreiheit, aber dass istn Witz im Vergleich, was z.B. in den USA abging vor der Krise. Hier nahm das Unheil seinen Lauf und hat uns, als Exportnation Nr. 1, natürlich knallhart mit hineingerissen.

Und zum leidigen Thema, die FDP wäre eine Pro-Mangager Partei:
Alles was Westerwelle und Konsorten sagen ist, dass man in Deutschland für seine Leistung bezahlt werden sollte. Ich bitte euch, was bringt es denn, wenn man eine Manager Gehaltsobergrenze oder ähnliches einführt? Die Topleute gehn ins Ausland! Ja es kann nicht sein, dass die Führungskräfte noch abkassieren, wenn die eigene Firma vor die Hunde geht, aber ich habe kein Problem damit, wenn ein Manager seine 30 Mille im Jahr macht bei entsprechender Performance... Gewinnbezogene Verträge sind mMn der richtige Weg, ganz sicher aber keine Gehaltbeschränkungen!
 
eben und wenn man für leistung bezahlt wird, würde ein manager mit sicherheit kein geld mehr bekommen wenn seine firma den bach runter geht....
 
Wir bezahlen doch nach Leistung.
Nur, wenn jemand soviel Geld verdient, dass er allein von den Zinsen seines angehäuften Vermögens leben kann, dann soll er auch für das Gemeinwohl etwas beitragen und seine (höheren) Steuern bezahlen.
Es bleibt ihm trotzdem noch genug übrig - an den Bettelstab kommt so niemand ;)
Die geforderte Millionärssteuer z.B. würde die Vermehrung seines Vermögens nur minimal belasten. Außerdem wären nur solche Millionäre betroffen, die dieses Geld TATSÄCHLICH liquide habe, also keine Unternehmer, deren Millionen im eigenen Unternehmen stecken.

Erklär mir mal, was es für die Wirtschaft bringen soll, wenn irgendwelche Millionäre auf ihrem Geld hocken bleiben, dies sozusagen durch Nichts-Tun und "Frührente" vermehren, und keine Neu-Investitionen tätigen, geschweige denn angemessen die Wirtschaft vorantreiben.

@ obiger Post: Auch das ist richtig, diese Abfindungen haben imo mit leistungsgerechten Ansprüchen nicht im Geringsten etwas zu tun.

Achja von Steuersenkungen halte ich schonmal gar nichts, das ist reiner Populismus.
Unser Staat ist schon verschuldet genug.
Eine Umverteilung, Entschlackung der bürokratischen Hindernisse und mehr Transparenz meinetwegen, denn selbst ich zahle gerne meine Steuern, wenn ich weiß, was genau damit angestellt wird ;)

Ich frag mich immer noch, wie zum Teufel wir eigentlich die ganzen Konjunkturpakete finanzieren sollen..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ähh, irgendwie versteh ich die ganze Diskussion hier nicht, denn die hat mit Europapolitik nichts zu tun. Ihr solltet nicht aufgrund nationaler Parteipolitik eure Entscheidung für die EU treffen.

Während ich z.B. auch der Meinung bin, dass es nichts bringen würde, wenn Deutschland alleine irgendwelche Gehaltsobergrenzen einführt, so würden Kompetenzausweitungen der EU und europäische Richtlinien für Managergehälter eine globale Wirkung haben, weil die EU wirtschaftlich ein wichtiger Raum ist und Druck auf Asien und Amerika auswirken könnten. Zwar geht es jetzt bei der Europawahl eigentlich gar nicht um dieses Thema, aber ich wollte daran nur mal den Unterschied zwischen Europa- und Deutschlandpolitik deutlich machen.
 
Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass eine zu liberale Grundordnung im Bankenwesen hier in Deutschland schuld für die Krise ist? Der ganze Finanz-Sektor ist derart global heutzutage, dass man da als einzelnes Land sich weder raushalten noch was ändern kann. Merkel hat beim G8 Gipfel letztes Jahr Bush und Brown darauf aufmerksam gemacht, dass man den Bankensektor international übergreifend mehr regulieren muss und wurde von den beiden belächelt... Sicherlich hatten die Manager in Deutschland vielleicht auch etwas zuviel Handlungsfreiheit, aber dass istn Witz im Vergleich, was z.B. in den USA abging vor der Krise. Hier nahm das Unheil seinen Lauf und hat uns, als Exportnation Nr. 1, natürlich knallhart mit hineingerissen.

Und zum leidigen Thema, die FDP wäre eine Pro-Mangager Partei:
Alles was Westerwelle und Konsorten sagen ist, dass man in Deutschland für seine Leistung bezahlt werden sollte. Ich bitte euch, was bringt es denn, wenn man eine Manager Gehaltsobergrenze oder ähnliches einführt? Die Topleute gehn ins Ausland! Ja es kann nicht sein, dass die Führungskräfte noch abkassieren, wenn die eigene Firma vor die Hunde geht, aber ich habe kein Problem damit, wenn ein Manager seine 30 Mille im Jahr macht bei entsprechender Performance... Gewinnbezogene Verträge sind mMn der richtige Weg, ganz sicher aber keine Gehaltbeschränkungen!

Ich stimme da dem Andy ein bisschen zu. Du redest ja hier vom Programm für Deutschland, aber mir geht es jetzt eher allgemein um den Liberalismus, für den die FDP halt hier teilweise steht. Klar muss man solche Dinge global sehen sonst wird sich nichts ändern. Aber nichts desto trotz steht eine liberale Partei für eine bedingungslose Marktwirtschaft und meiner Meinung nach entstehen ohne Regulierungen dadurch diese immensen Geldblasen, wegen denen wir jetzt in der Scheisse hocken.

Es muss einfach reguliert werden (ob staatlich oder eine Dachorganisation ist ne andere Diskussion), dass man Kredite, die mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr zurückbezahlt werden können so oft in "Pakete" verpackt mit anderen Aktien und Zeugs und weiterverkauft wird, bis keiner mehr erkennen kann welches Risiko da drin eigentlich steckt.

Ich hab mir das letztens von nem Bekannten erklären lassen, der Jahre lang Vorstand bei der BNP Paribas war und er hat gesagt am Ende hat auch bei denen kein Mensch mehr durchgeblickt was sie da eigentlich kaufen und spekulieren. Wenn es wie jetzt soweit gekommen ist, kann doch am System irgendwas nicht richtig sein. Wenn Leute, die davor für die US-Army Langstreckenraketen programmiert haben bei Banken eingestellt werden um Programme zu entwickeln die entschlüsseln sollen wie hoch das Risiko solcher Fonts ist, weil es einfach sonst unmöglich ersichtlich ist läuft irgendwas in die falsche Richtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir das letztens von nem Bekannten erklären lassen, der Jahre lang Vorstand bei der BNP Paribas war und er hat gesagt am Ende hat auch bei denen kein Mensch mehr durchgeblickt was sie da eigentlich kaufen und spekulieren. Und soweit darf es einfach nicht kommen..

Das erinnert mich an eine tolle Dokumentation, die letztens mal auf ARD lief.
Da haben sie so ein paar Finanzjongleure bei der deutschen Börse mit der Kamera begleitet - vor der Finanzkrise bis jetzt.

Das geile war, dass die sich dort alle selbst widersprachen und zugaben, dass im Prinzip alles nur ein undurchsichtiges Netzwerk von Computern regelt, bei dem momentan keiner mehr durchblickt.

Nochmal zum Thema: Find auch, dass dies ein globales Thema ist, dass natürlich auch Deutschland und die EU betrifft.

Es kann einfach nicht möglich sein, soviel Geld auf Kreditrückzahlungen auszugeben, die überhaupt nicht existieren bzw. Schulden aufzunehmen, die wohl auch niemals zurückgezahlt werden können.

Öffentliche Bruttoverschuldung in Prozent des Bruttosozialprodukts (2007):

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/35/Public_debt_percent_gdp_world_map.PNG

Und das ist nur die öffentliche Verschuldung, von der privaten brauchen wir ja gerade in den USA nicht zu reden...

Wenn das so weiter geht, ist es doch kein Wunder, wenn uns China, Vietnam und Co bald überholt haben.
 
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Hab mich jetzt nochma so ne Stunde mit den Programmen beschäftigt und nun is mein Kreuz gemacht. :)
 
Jop, das ist wirklich traurig. Unverständlicher ist allerdings, wer immernoch die FDP wählt.
Bei uns ist die SPD mittlerweile 3. Kraft, nach CSU und Grünen.
 
es ist mir ein rätsel, warum DIE schlagzeile schlechthin der misserfolg der spd sein soll? die sind zwar im keller, aber das waren se doch vorher auch schon. wirklich stimmen verloren hat doch brd-weit die union.
 
es ist mir ein rätsel, warum DIE schlagzeile schlechthin der misserfolg der spd sein soll? die sind zwar im keller, aber das waren se doch vorher auch schon. wirklich stimmen verloren hat doch brd-weit die union.

jau, dasselbe frag ich mich auch die ganze zeit. aus den paar prozentpünktchen die die spd verloren hat wird n drama gemacht, während die union mit viel größeren verlusten als großer sieger dasteht.
insgesamt auf jeden fall eher kein großer tag für europa. :?
 
Ich bin eigentlich recht froh über das Ergebnis.
Und das Ergebnis der SPD ist find ich sehr wohl ein Drama... hat (oder hatte) sie doch den Anspruch eine Volkspartei zu sein... Und nun sind sie fast auf einer Augenhöhe mit den Grünen und der FDP...
Aber ebenso find ich, dass des Ergebnis der CDU auch extrem Mager ist und doch eher als Niederlage (wenn auch als stärkste Kraft) zu verstehen ist.
 
Die SPD ist in Bayern keine Volkspartei mehr und auf Bundesebene wirds langsam auch kritisch!