Dortmund Deathfest Kurzbericht
Erreichbarkeit:
Das Deathfest findet auf dem Junkyard Areal in Dortmund statt - bedeutet, von der Innenstadt sind es nur 3-4 Stationen mit der U-Bahn. Falls man einen kurzen Spaziergang nicht scheut, ist das aber auch ratzfatz gelaufen und man kann noch ein paar der
schönen Seiten von Dortmund bestaunen. Das Festival ist mit ÖPNV mega gut machbar - am Bahnhof gibt's mehrere Hotels mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.
Camping:
Gibt es nicht. Also vermutlich gibt es irgendwo bei Dortmund Campingplätze, die man dann buchen kann, aber ein offizielles Festival Camping ist nicht vorgesehen. Stört es einen Hotelisten wie mich? Nein.
Das Gelände:
Ist überschaubar. Es gibt zwei kleine Bühnen, die größere davon ist eine Open-Air-Bühne, die kleinere versteckt sich in einer alten Halle. Das ganze Areal hat dem Namen entsprechend einen Schrottplatzcharme, das ist relativ hingebungsvoll gestaltet und irgendwie stimmig. Da der Boden Schotter und Beton geprägt ist, gibt es auch bei Starkregenereignissen keine Schlammbildung - aber Pfützen. Und irgendwo will ich es noch erwähnen, deshalb mache ich das mal hier: Der Junkyard riecht komisch. Das war mir schon letztes Jahr aufgefallen, aber ich hatte es erfolgreich verdrängt. Der Junkyard riecht komisch. Es wird mich aber dennoch nicht von einem Besuch im nächsten Jahr abhalten, zum einen, weil man es nicht konstant riecht, zum anderen, weil ich es(schneller als gesund ist) wieder vergessen haben werde.
Verpflegung:
Es gibt mehrere Getränketheken, die leider kein Hansa Pils verkaufen, obwohl Hansa aus Dortmund stammt. Das ist vielleicht der allergrößte Nachteil vom Deathfest, aber wenn dem so ist, dann sagt das auch viel über das Festival aus... Es gibt auch einen Foodtruck auf dem Gelände, der Pommes/Currywurst(auch vegan) anbietet. Das ist jetzt keine Edelangelegenheit, aber gegen den kleinen Hunger hilft es. Preise sind irgendwo zwischen fair und normal. Eine handvoll Minuten entfernt gibt es auch einen KFC(der nicht ekelhafter ist als alle anderen KFCs) und einen riesengroßen Kaufland. Und wenn man abends beseelt vom Lärm zurück zum Hotel spaziert, gibt es genug Büdchen, die einem ein kaltes Hansa für 0,80€ verkaufen.
Musik:
Death Metal. Grindcore. Wer dem nichts abgewinnen kann, der ist beim Deathfest einfach falsch. Wer diese Spielrichtung des Rock'n'Roll allerdings mag, der bekommt für knapp 100€ richtig was geboten. Die Bühnen werden versetzt bespielt, man verpasst also in der Harndrangfreien Theorie keine Minute Spielzeit.
Für mich waren dieses Jahr freitags Mammoth Grinder(

), Teething, Undeath, Decapitated(zweites Mal dieses Jahr enttäuschend...) und Defeated Sanity dabei. Am Folgesamstag Fulci, Malevolent Creation, Brujeria und Dying Fetus(

- eine der besten Shows, die ich bislang von denen gesehen habe).
Beifang: Deserted Fear, Illdisposed, Maceration, Begging for Incest, Macabre, Extermination Dismemberment.
Ungeiler Orgamoment des Festivals:
Die allererste Band, die ich mir freitags ansehe, fing mit Mammoth Grinder Cover an. Das war allerdings beeindruckend gut gespielt. Das nächste Lied kannte ich nicht, war aber ähnlich gut - komplett gleicher Stil, stark. Und als sie dann
Superior Firepower angefangen haben, wurde mir auch in übermüdetem Zustand klar: Das sind Mammoth Grinder. Die ohne große Ansage von Samstag abends auf Freitag mittags verlegt wurden. Könnte ich mich tierisch drüber aufregen, aber das wäre albern, weil ich sie ja trotzdem gesehen habe. Als ich dann noch ein schönes Shirt geschossen und mit der Band geschwätzt hatte, war da im Gesamtpaket so viel Freude, dass ich keinen Platz mehr für Wüterichtum in mir frei hatte.
Atmosphäre:
Der Veranstalter hat geschrieben, es fühlt sich immer wie ein Familienfest an. Ich glaube, bei ihm ist der Begriff positiv belegt. Das Deathfest ist nämlich klein, aber sehr fein. Und tatsächlich sieht man viele vertraute Gesichter. Grandiose Stimmung, nette Menschen.
2026:
Sind bereits Deicide, Immolation und Misery Index bestätigt. Und der Schaufeltyp - als Besucher.