Schlagzeile des Tages! [2009-2017]

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Gunga

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@Matte wir wissen beide genau, dass ich nicht von Kindern gesprochen habe. Wir wissen auch, dass der Begriff "Unschuld" immer in Relation zu einem Ereignis steht. Und wir wissen ebenso beide, dass ich mit dem Begriff "wir" oder "uns" nicht einzelne Personen meine, sondern die Gesellschaft als Ganzes. Im Sinne eines flüssigen Textes habe ich auf eine Differenzierung diesbezüglich verzichtet, da ich voraussetze, dass hier alle genug Menschenverstand haben, um das zu verstehen.
Und wer sagt, dass nicht auch diejenigen, die "massiv gegen Missstände ankämpfen" in der ein oder anderen Form Schuld auf sich geladen haben - absichtlich oder unbeabsichtigt. Davor ist niemand gefeit. Und jemanden für irgendwas als schuldig zu empfinden ist ja auch so ein eher subjektives Ding und kommt auf den eigenen Standpunkt an. Aus sicht der Nazis waren die Juden Schuld - an was auch immer - weil es ihre Überzeugung war. You know what I mean...
 

einsiedler

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Finde es doch schon weit hergeholt jedem einzelnen Bewohner eines westlichen Staates eine Mitschuld zu geben an dem, was diese Bastarde veranstalten. Ich bin mir jedenfalls keiner Schuld bewusst, auch wenn ich in gut zwei Wochen in Paris ebenso Opfer eines islamistischen (oder sonstigen) Anschlags werden könnte.
 

Gunga

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wie gesagt habe ich keine direkte schuld unterstellt sondern indirekte. und ob man sich dessen bewusst ist oder nicht muss jeder selber wissen.
indirekte schuld kann auch durch das was man nicht tut erlangen.
Und nochmal... ich spreche damit kein einzelnes Individuum sonder unsere gesamt Gesellschaft an - der eine mehr der andere weniger.
 

MsUnicorn

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Irgendwie fehlen mir mittlerweile die passenden Worte um solche Ereignisse zu kommentieren. Und ich gestehe, dass ich mich durchaus davon einschüchtern lasse - momentan würde ich wohl nicht mit nem guten Gefühl in eine europäische Hauptstadt reisen.
 
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Skizzler

die frage ist, wie man damit am besten umgeht - ich hoffe es betrifft hier niemanden konkret und man bleibt auch sein lebtag davon verschont, aber letztlich.. keine ahnung? zu viel distanz und "i dont give a fuck" ist schlecht, zu viel kopf drum machen ist ebenfalls schlecht.. :|

und kleine anmerkung: gefällt mir angaben bei diesen beiträgen meinerseits sollen doch bitte nicht als tatsächliches "gefällt mir" gewertet werden, sondern als zustimmend :v - nicht, dass man hier noch i.was überschlägt.
 

Gunga

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Diese empfundene Rechthaberei ("ernten, was wir säen") als erste Reaktion auf den Tod zahlreicher Unbeteiligter ist an Ekelhaftigkeit kaum zu überbieten. Widerliches Geschwafel.
"empfundene Rechthaberei" kein Plan wie du auf den Ausdruck kommst. Der Zusammenhang erschliesst sich mir nicht.
Es war eine Feststellung. Kein Plan was daran rechthaberisch ist.
Zugegeben... mein anfänglicher Schock über das Ereignis war zu dem Zeitpunkt, als ich das geschrieben habe, bereits im gröbsten durch. Und was ist schlecht daran eine tiefgreifende Diskussion zu führen?
Erwartest du in erster Linie mal grundsätzlich von allen hier, dass sie zwei Liter Tränen rausdrücken bevor sie sich äussern? Wüsste nicht, wem das was bringt.
Und um nachher nicht als emphatielos dazustehen: ja mich hat die Nachricht heut morgen auch getroffen. Ja mir tun die betroffenen Personen und deren Familie auch leid. Ich wünsche es niemandem in so eine Situation zu kommen.
Und nein, ich halte es nicht für nötig, das drölfzig mal in den Social Medias zum Ausdruck zu bringen.
 

Matte

matte1987
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und kleine anmerkung: gefällt mir angaben bei diesen beiträgen meinerseits sollen doch bitte nicht als tatsächliches "gefällt mir" gewertet werden, sondern als zustimmend :v - nicht, dass man hier noch i.was überschlägt.

Deshalb fand ich den "Danke" Button auch schon immer passender als das blöde Facebook-Gefällt-mir. Das gab´s hier übrigens vor nem Großen Update auch mal :|
 
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Guadalajarena

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wie gesagt habe ich keine direkte schuld unterstellt sondern indirekte. und ob man sich dessen bewusst ist oder nicht muss jeder selber wissen.
indirekte schuld kann auch durch das was man nicht tut erlangen.
Und nochmal... ich spreche damit kein einzelnes Individuum sonder unsere gesamt Gesellschaft an - der eine mehr der andere weniger.

Verstehst Du selber, was Du damit sagen willst? Indirekte Schuld? Durch Unterlassen? Für die gesamte Gesellschaft, aber schon für manche mehr, als für andere. Aber auch nur, wenn sie sich darüber im Klaren sind? WTF?
 

MsUnicorn

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Ich finde es natürlich furchtbar (mangels besserer, vermeintlich passenderer Worte). Denke aber auch, dass es verständlich ist, wenn so mancher in Anbetracht der momentanen Situation - oder einfach aufgrund dessen, dass es sich nahezu tagtäglich wiederholt - ein wenig "abgestumpft" reagiert. So ähnlich wie bei den Shootings in den USA - da wird auch nur noch seltenst ein Fass aufgemacht... Ist halt einfach traurige Alltagsrealität.
 

newmichael

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Ich finde es natürlich furchtbar (mangels besserer, vermeintlich passenderer Worte). Denke aber auch, dass es verständlich ist, wenn so mancher in Anbetracht der momentanen Situation - oder einfach aufgrund dessen, dass es sich nahezu tagtäglich wiederholt - ein wenig "abgestumpft" reagiert. So ähnlich wie bei den Shootings in den USA - da wird auch nur noch seltenst ein Fass aufgemacht... Ist halt einfach traurige Alltagsrealität.
Und genau soweit sind wir Gott sei Dank noch nicht. Zumindest nicht beim Thema Terror. Was Gunga da schreibt mag inhaltlich kein kompletter Bullshit sein, geht aber a: an die falsche Adresse und ist b: Der falsche Zeitpunkt. Klugscheißern und unschuldige beschuldigen während Menschen sterben ist dann halt auch nur zum kotzen.
 

McLeo

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bin sprachlos....

Ja, bist du das? Wer Wind säht, erntet Sturm. Der Westen hat den mittleren Osten über Jahrzehnte ausgebeutet, gedemütigt, bombardiert, nach seinen Vorstellungen unterjocht und mit Waffen versorgt. Nun wird das alles eben auch in einer lächerlich abgeschwächten Form nach Europa getragen. Muss man mit klar kommen, oder eben endlich politische Veränderungen herbeiführen.

Stacheldrahtzäune oder neue Waffenlieferungen in immer neuen Rekordwerten sind keine politischen Veränderungen, die helfen werden. Mein Beileid an die Opfer und ihre Familien in Brüssel, sie haben das nicht verdient.
 

McLeo

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@Guadalajarena

Ich finde schon, dass man sich die (größtenteils) gespielte Betroffenheit auch mal sparen kann und gleich Tacheles redet. Wenn man Menschen systematisch die Lebensgrundlagen entzieht, schafft man eben unendliches Leid und Missgunst.

Das ist der fruchtbare Boden, auf dem der Terror gedeihen kann und solange wir nicht umkehren, sondern weiterhin Regime mit Waffen versorgen, die ihre Bürger unterjochen, Länder wegen Öl zurück in die Steinzeit bomben und diese Menschen völlig sich selbst überlassen, wird es Selbstmordanschläge in Europa geben - so ist die nüchterne Betrachtung und die geschieht (bei mir) völlig losgelöst von zivilen Opfern, die zuerst die Menschen zu verantworten haben, die sich von Fanatikern instrumentalisieren lassen.

Genauso haben aber auch die westlichen Regierungen Blut an den Händen und zwar von jedem einzelnen Opfer das in Brüssel zu betrauern ist.
 

Guadalajarena

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Es ist viel Platz zwischen reflexartiger Trauerbekundung und, wie Du es nennst, "Tacheles reden". Ich bin auch eher für Letzteres. Nur finde ich das Narrativ, das u.a. Du in Deinem Post aufzeichnest einfach viel zu populistisch. Du packst alles seit der Kolonisierung ein 5 Zeilen. Ich verstehe, worauf Du hinaus willst und ich bin auch überzeugt davon, dass Du tendentiell richtig liegst. Aber es ist mir einfach zu platt, sorry. Und vor allem: Es ist nicht produktiv. Was wir brauchen sind keine Platitüden sondern eine echte Auseinandersetzung mit den Problemen. Und das geschieht ja vielfach auch (und heute nach meinem Empfinden mehr als noch vor fünf Jahren), aber da helfen die "wir kriegen jetzt die Rechnung für die letzten 200 Jahre"-Sprüche eben nicht. Weil sie viel zu kurz greifen. Natürlich ist vieles falsch gemacht worden. Das bestreitet niemand. Ich bin mir sicher, Du würdest keinen einzigen MdB finden, der behauptet, dass z.B. die deutsche Außenpolitik nach 45 keinen einzigen Fehler gemacht hat. Aber auch das bringt doch nicht. Jede politische Entscheidung (ob für einen Krieg, gegen eine Waffenlieferung, für ein Entwicklungsprogramm, etc) ist immer auch ein Produkt der zeitgeschichtlichen, gesellschaftlichem Umstände. Alleine deswegen schon ist es vollkommen irreführend, mehrere Jahrzehnte, ja, Jahrhunderte in eine Aussage nach dem Motto "wer Wind sät wird sturm ernten" zu verpacken.
Einfache Antworten auf hochkomplexe Fragen können einfach selten die richtigen sein. Das gilt in der Flüchtlingsdebatte (bei der die einfachsten Lösungen von ganz rechts kommen) genauso, wie in der Frage internationalen Terrorismus - in der die einfachsten Lösungen von ganz rechts und ganz links kommen.
Ich wäre einfach für mehr Grautöne. Das mag hier nicht der richtige Ort dafür sein (wobei, warum eigentlich nicht), aber im Zweifel halte ich jedes nicht abgeschickte Posting für hilfreicher als diese krass vereinfachten Darstellungen. Zumal ja - Stand jetzt - noch nicht einmal feststeht, was überhaupt geschehen ist, wer verantwortlich ist, etc. Mindestens solange verbietet sich meiner Meinung nach eine schnelle Schuldzuweisung, ganz egal, in welche Richtung
 

Toxicity

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Ja, bist du das? Wer Wind säht, erntet Sturm....

Ja klar, bin ich das. Ich bin mir auch bewusst, dass es wohl immer nach dem "Prinzip" "fight fire with fire" ablaufen wird. Da gibt es nichts zu beschönigen. Es ist schlimm, was nicht nur in Brüssel und Paris, sondern weltweit passiert. Trotzdem sehe ich den Parkrocker (für mich!) nicht als Plattform, um meine politische Meinung kundzutun. Sprachlos ≠ Tatenlos
 

McLeo

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Da ich mich deinem ganzen Beitrag widme, mal die drei Punkte, er ist ja doch recht ausführlich. Ich muss zugeben, dass der Spruch in der Tat ziemlich platt ist. Trotzdem trifft er für mich einen Kern des Problems. Der nahe Osten wird seit Jahrzehnten (wir können hier in der Tat aber schon bei der Kolonialisierung beginnen) systematisch ausgebeutet und seit 2003 systematisch mit Waffengewalt zerstört, sofern er der westlichen Welt keinen wirtschaftlichen Mehrwert bringt und solange wir Regierungen haben, die - nicht irgendwann - sondern im Jahr 2015 die bisher weitreichensten Waffenexporte unserer Geschichte genehmigen, werden wir immer mehr Terror nach Mitteleuropa tragen.

Vielen Menschen im nahen Osten bleibt einfach nichts mehr übrig außer zu flüchten, oder sich zu radikalisieren. Was dort an Leid und Armut geschieht, ist doch für uns im Schlaraffenland Mitteleuropa gar nicht zu erfassen. Es ist schrecklich, aber es ist für mich einfach sonnenklar, was dort passiert und daran sind wir - damit meine ich unsere Regierungen, nicht die armen, zivilen Opfer, federführend beteiligt.

Ich kann mich einfach nicht meinem ganz persönlichen Gefühl erwehren, dass es mir verbietet, hochgradig schockiert zu sein, ohne gleichzeitig die Ursachen zu betonen. Dass ich Fanatikern, die sich in die Luft sprengen um unschuldige Menschen zu töten, trotzdem mit brutalstem Unverständnis und Ablehnung begegne, sollte klar sein, ich erwähne es dennoch.
 
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